# taz.de -- Sonys gehackte Datenbank: Alles Peanuts außer Sony
       
       > Eine Online-Plattform für die Playstation des Sony-Konzerns wurde
       > gehackt. Aber muss es denn gleich der "größte Hack aller Zeiten" sein?
       
 (IMG) Bild: Eine Plattform des Elektronikkonzerns wurde gehackt und Daten von 77 Millionen Playstation-Kunden könnten betroffen sein.
       
       Alle Medien schreiben über Sony. Darüber, dass eine Plattform des
       Elektronikkonzerns gehackt wurde, dass Daten von 77 Millionen
       Playstation-Kunden betroffen sind. Und um zu beschreiben, wie gravierend
       dieser Fall ist, bemühen die Schlagzeilen zum Thema mit Vorliebe
       Umschreibungen, die sich lesen wie eine Superlative-Show.
       
       Da ist vom "größten Datendiebstahl aller Zeiten" zu lesen (Berliner
       Morgenpost), vom "vermutlich größten Datenklau aller Zeiten" ([1][bild.de])
       oder vom "womöglich größten Hackerangriff aller Zeiten" (Rheinische Post).
       Klare Botschaft: So viel schlimm war noch nie.
       
       Würde man also statt den zehn tränenreichsten Adeligenhochzeiten aller
       Zeiten oder den zehn ekeligsten Essen ein Ranking der zehn größten
       Hackerangriffe aufstellen, dann würde der Hackerangriff 1987 auf die Nasa
       irgendwo auf Platz 5 rumdümpeln. Kurz hinter so einer Kleinigkeit wie dem
       Angriff eines Stuxnet-Wurms auf ein iranisches Atomkraftwerk im vergangenen
       Jahr oder die Cyberattacken auf Estland.
       
       Und Daten von 77 Millionen Daten von Kunden - das hört sich nach richtig
       viel an, der größte Datenklau ever halt. Was sollen dagegen schon diese
       paar entwendeten Diplomaten-Depeschen sein, die bei Wikileaks auftauchten?
       Die ständig verloren gehenden Gesundheits- und Steuerdaten in
       Großbritannien? Diese Steuersünderdateien aus Liechtenstein?
       SchülerVZ-Profilinformationen? Oder gar die 17 Millionen Daten von
       Mobilfunkkunden, darunter Geheimnummern von Prominenten, die die Telekom
       2006 verbaselte?
       
       Es sei denn, man vergegenwärtigt sich kurz noch einmal, was nach aktuellem
       Stand der Information tatsächlich passiert ist: Vom 17. bis 19. April
       hatten Hacker nach Angaben des Unternehmens Zugriff auf Name, Adresse,
       Mailadresse, Geburtsdatum, Passwort und Login. Für Klau oder Schindluder
       mit Kreditkarteninformationen gibt es laut Sony "keine Anzeichen" - auch
       wenn man sie natürlich nicht ausschließen mag. Nähere Informationen dazu
       hat Sony bis heute noch nicht herausgegeben.
       
       Aber hey, das ist ja noch lang kein Grund, nicht erst einmal ordentlich
       Wind zu machen. Dabei ist die eigentliche Botschaft aus dem Fall so banal
       wie unangenehm: Preisgegebene Informationen, die Unternehmen und Firmen in
       Datenbanken sammeln, sind nicht sicher. Sozusagen die größte Gefahr aller
       Zeiten.
       
       28 Apr 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://bild.de
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Meike Laaff
       
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