# taz.de -- Sex-Video-Prozess im Fall Ottfried Fischer: Freispruch für Ex-"Bild"-Reporter
       
       > Der Prozess um ein Sex-Video, mit dem der Schauspieler Ottfried Fischer
       > zu einem Interview genötigt worden sein soll, ist entschieden: Der
       > Ex-"Bild"-Redakteur wurde freigesprochen.
       
 (IMG) Bild: Schauspieler Otfried Fischer: "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."
       
       MÜNCHEN dpa | Im Berufungsprozess um das Sex-Video von Schauspieler
       Ottfried Fischer hat das Landgericht München am Montag den angeklagten
       ehemaligen "Bild"-Reporter freigesprochen. Die Vorsitzende Richterin
       Susanne Hemmerich sah den Tatvorwurf der Nötigung und "Verletzung des
       höchstpersönlichen Lebensbereichs durch unbefugte Bildaufnahmen" als nicht
       erfüllt an. "Wir sind der Meinung, dass der Angeklagte aus rechtlichen
       Gründen freigesprochen werden muss", sagte die Vorsitzende zum Abschluss
       des Verfahrens.
       
       Die Staatsanwaltschaft kündigte umgehend Revision an. Dem schloss sich auch
       Fischer als Nebenkläger an. "Ich bin zuversichtlich, dass die nächste
       Instanz zu einem guten Ergebnis gelangen wird", sagte der Schauspieler. "Da
       ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."
       
       Der Reporter war in zweiter Instanz angeklagt, den Schauspieler mit einem
       Sex-Video zu einem Interview genötigt zu haben. Vor dem Amtsgericht war der
       Angeklagte 2010 noch zu 14.400 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Dagegen
       hatten er und die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt.
       
       "Eine Nötigung sehen wir ganz klar nicht", sagte Hemmerich zur Begründung
       des Freispruchs im Landgericht. "Herr Fischer ist mit Sicherheit das Opfer,
       aber nicht des Herrn S. - sondern der Umstände und vielleicht auch seiner
       Agentin", sagte die Richterin. Die Agentin hatte das Interview zwischen
       Fischer ("Der Bulle von Tölz") und dem Reporter vermittelt. Der Journalist
       hatte das Video für ein sogenanntes Info-Honorar erhalten.
       
       Vor Gericht bestritt Fischers damalige Agentin, dass der Journalist Druck
       ausgeübt habe - Fischer entließ sie darauf. Für ihn sei damals klar
       gewesen, dass er nur wegen des Videos zum Interview bereit war. Das
       heimlich gedrehte Video zeigt Fischer beim Sex mit zwei Prostituierten.
       
       Verteidiger Spyros Aroukatos äußerte sich am Montag zufrieden: "Das Urteil
       ist beeindruckend - und zwar für die Pressefreiheit."
       
       23 May 2011
       
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