# taz.de -- Schwarz-Gelber Koalitionskrach: Rösler fordert mehr Professionalität
       
       > Der Bundeswirtschaftsminister beklagt sich über schlechte Umgangsformen
       > in der schwarz-gelben Koalition. Den Schwarzen Peter schiebt er der
       > Kanzlerin zu.
       
 (IMG) Bild: Angespannt: Harmonie in der Regierungskoalition sieht anders aus.
       
       BERLIN rtr/dapd | Nach den jüngsten Querelen um den Energiekompromiss und
       die Griechenland-Rettung hat FDP-Chef Phillip Rösler von der Union einen
       anderen Umgang mit dem Koalitionspartner gefordert. "Unser Arbeitsstil in
       dieser Koalition muss anständig und verlässlich sein", sagte der
       Wirtschaftsminister der Zeitung Welt am Sonntag.
       
       Er sei zuversichtlich, "dass die Kanzlerin in ihren Reihen künftig für
       Professionalität sorgen kann". Das Vertrauensverhältnis zu Bundeskanzlerin
       Angela Merkel umschrieb er mit dem Bild eines Baumes, der bei der Pflanzung
       klein und verletzlich sei - "jeder Depp kann ihn kaputt treten" - mit der
       Zeit aber groß und kräftig werde. "Vertrauen muss wachsen", sagte Rösler.
       
       Rösler verwies darauf, dass die Kanzlerin am Mittwoch in der FDP-Fraktion
       war und dort Medienberichte über den Streit im jüngsten Koalitionsausschuss
       kritisierte. Die Kanzlerin habe "diese Durchstecherei und obendrein noch
       Falschdarstellung mit deutlichen Worten kritisiert und gesagt, dass so
       etwas nicht vorkommen darf - womit sie völlig recht hat", sagte der
       FDP-Chef.
       
       Merkel hatte sich auf Medienberichte bezogen, in denen die Liberalen beim
       Energiekonsens als Verlierer und Rösler als schwächlicher Neuling
       dargestellt worden waren. Die FDP vermutet dahinter als Quelle die Union.
       Vor der FDP-Fraktion bekannte sich Merkel nach Angaben von Teilnehmern in
       deutlichen Worten zum schwarz-gelben Bündnis. Sie habe immer für diese
       Koalition gearbeitet.
       
       Zwischen Union und FDP gebe es mehr Gemeinsamkeiten, als die große
       Koalition je gehabt habe. Von außen werde jedoch versucht, Misstrauen in
       das Bündnis zu tragen. "Gegen dieses Gift von außen müssen wir uns
       gemeinsam immunisieren, sonst kriegen die uns wirklich noch auseinander",
       sagte Merkel den Angaben zufolge.
       
       Medien hatten berichtet, dass Rösler während der entscheidenden Gespräche
       zum Atomausstieg auf seinem Handy getippt habe und von Merkel daraufhin mit
       den Worten ermahnt worden sei: "Sie brauchen mir keine SMS zu schicken, Sie
       können direkt mit mir reden." Berichten zufolge ist inzwischen auch das
       Verhältnis zwischen Rösler und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)
       zerrüttet.
       
       13 Jun 2011
       
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