# taz.de -- Kommentar Niedersachsen-CDU: Union braucht Hardliner
       
       > Die CDU muss klären, was ihr Wesenskern ist. An Hardlinern wie Schünemann
       > kommt sie dabei nicht vorbei.
       
 (IMG) Bild: Gut oder schlecht gearbeitet? Ein erster Stimmungstest für McAllister.
       
       Niedersachsens CDU-Chef und Ministerpräsident David McAllister verteidigt
       Angela Merkels opportunistischen Schlingerkurs in der Atompolitik. Nur
       einen Tag später widerspricht ihm sein Parteifreund und Innenminister Uwe
       Schünemann scharf. Heißt das, dass McAllister aller formalen Machtfülle zum
       Trotz seinen Laden nicht im Griff hat? Müsste er Schünemann nun cheffig
       zurückpfeifen? Die SPD kann man so verstehen.
       
       In einem zumindest hat Schünemann völlig Recht: Wie die Kanzlerin
       Entscheidungen von millionenjahrelanger Tragweite durchpeitscht, ist einer
       demokratischen Partei unwürdig. Wenn die Italiener über die Atomenergie
       eine Volksabstimmung abhalten, könnte das Thema der CDU wenigstens einen
       Parteitag wert sein.
       
       Kann sein, dass das Bekenntnis zur Atomenergie nicht zum "Wesenskern" der
       CDU gehört, auch wenn sie lange diesen Eindruck erweckt hat. Aber es sieht
       so aus, als müsse sich die Partei dringend darüber verständigen, was diesen
       Kern eigentlich ausmacht. Soll die Partei nicht auseinander fliegen, werden
       dafür auch Leute wie Schünemann gebraucht: Die Hardliner sichern der Union
       die rechte Flanke wie früher die Strauß, Lummers oder Becksteins. Das weiß
       McAllister offenbar - und lässt seinem Innenminister die lange Leine.
       
       Und das besonders lässig in Fragen, in denen der so gar nichts zu melden
       hat.
       
       20 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jan Kahlcke
       
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