# taz.de -- Firefox 5 im Test: Evolution statt Revolution
       
       > Die Firefox-Macher haben sich den Veröffentlichungsrhythmus des
       > Konkurrenten Google Chrome abgeschaut: Regelmäßig sollen neue Versionen
       > erscheinen. Das ist nicht nur gut.
       
 (IMG) Bild: Gerade aktuell: Firefox 5. Version 8 soll noch vor Weihnachten erscheinen.
       
       Das Open-Source-Konsortium Mozilla dreht auf: Gerade einmal drei Monate
       nach der runderneuerten Version 4 des Browsers Firefox kommt nun auch schon
       Variante 5 des beliebten kostenlosen Web-Surfbretts.
       
       Damit schwenkt Mozilla auf einen neuen Entwicklungskurs ein: Statt alle
       paar Jahre eine neue Hauptversion herauszubringen, will man die Software
       schrittweise verbessern und so das Interesse der Nutzer wachhalten. Was
       früher vielleicht ein Firefox 4.1 oder 4.5 gewesen wäre, wird also nun
       Firefox 5. So soll vor Weihnachten sogar noch Firefox 8 verfügbar sein: Es
       findet ein fliegender Versionsnummernwechsel statt.
       
       Mozilla schaut sich diese Strategie bei Googles hauseigenen Browser Chrome
       ab. Der Netzriese ist bis dato schon bei Version 14 angekommen – dabei
       existiert die Web-Software der Firma erst seit zweieinhalb Jahren. Schon
       Firefox 4 hatte teilweise Ideen von Chrome übernommen, was allerdings nicht
       von allen Nutzern goutiert worden war. Firefox [1][sehe immer mehr aus wie
       Chrome], schrieben Kritiker – dabei könne der populäre Browser doch
       problemlos auf eigenen Beinen stehen, hatte er doch in manchen Ländern,
       [2][so in Deutschland], Microsofts Internet Explorer aus dem Feld
       geschlagen.
       
       Nun also Firefox 5: Die neue Version ist seit dem Wochenende verfügbar,
       auch wenn entsprechende Download-Links noch [3][inoffiziell] weitergereicht
       werden. Das Update für Windows, Mac OS X und Linux bietet wenig große
       Neuerungen, die kamen bereits mit [4][Firefox 4]. Stattdessen wurde einiges
       unter der Haube verbessert.
       
       ## Neue Funktionen für HTML5
       
       So unterstützt Firefox 5 künftig sogenannte CSS-Animationen. Damit ist es
       möglich, einfache bewegte Grafiken zu erzeugen, für die man früher noch die
       proprietäre Flash-Technik brauchte oder in JavaScript programmieren musste.
       Überarbeitet wurde auch die Unterstützung des aktuellen Web-Standards
       HTML5: Neue Funktionen kamen hinzu. Allerdings blieb deren Umfang so
       gering, dass die Web-Standards-Testseite HTML5test.com für Firefox 4 und 5
       den gleichen Wert ausspuckt. So muss man es dem Mozilla-Team einfach
       glauben.
       
       Lobenswert ist ferner, dass Mozilla die [5][Do-Not-Track]-Funktion
       prominenter platziert hat. Damit ist es möglich, Websites ganz offiziell zu
       untersagen, Nutzer durchs halbe Internet zu verfolgen – blöd ist daran nur,
       dass sich bislang noch (fast) niemand daran hält.
       
       Im taz.de-Kurztest fühlte sich Firefox 5 kaum anders an als Firefox 4. Hier
       und da spürte man etwas mehr Geschwindigkeit in einer Web-Anwendung, doch
       kann dies auch damit zusammenhängen, dass die neue Version effizienter mit
       Speicher umgeht, nicht so sehr mit den Gesamtoptimierungen. Ansonsten
       bleibt der Browser, was er schon war: Eine gut funktionierende
       Web-Software.
       
       Die nun ständig erfolgenden Versionsnummernwechsel bringen aber auch
       Probleme mit sich. So funktionierten im Test plötzlich diverse
       Zusatzprogramme (Add-ons) nicht mehr, weil die die jeweilige Versionsnummer
       abfragen und dann feststellen, sie seien zu der "neuen Nummer" nicht mehr
       kompatibel, obwohl sich grundsätzlich nicht viel geändert hat. Schon bei
       Firefox 4 waren inkompatible Add-ons lange ein Problem. Das dürfte sich nun
       weiter verschärfen.
       
       Parallel zu Firefox 5 für Desktop-Rechner wurde außerdem Firefox 5 für das
       Google-Mobilbetriebssystem Android veröffentlicht. Hier ist künftig
       "Do-Not-Track" ebenfalls implementiert, zudem wurden einige Optimierungen
       vorgenommen, die zu einem schnelleren Seitenaufbau in langsameren
       Mobilnetzen führen soll und die Zoom-Funktion beschleunigt. Auch Firefox 5
       für Android ist kostenlos.
       
       21 Jun 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.zdnet.com/news/firefox-40-looks-like-chrome/325547
 (DIR) [2] http://www.heise.de/ix/meldung/Firefox-ueberholt-in-Deutschland-Microsofts-Internet-Explorer-873082.html
 (DIR) [3] http://www.tweaktown.com/news/19992/firefox_5_ahead_of_schedule_official_on_june_21_but_available_now/index.html
 (DIR) [4] /1/netz/netzgeraete/artikel/1/der-feuerfuchs-mag-viele-tabs/
 (DIR) [5] /1/netz/netzoekonomie/artikel/1/ich-glaub-es-trackt/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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