# taz.de -- Bundeswehr in Emirats-Wüste: Stresstest für Leopard 2
       
       > Die Bundeswehr testet "Leopard"-Panzer in den Vereinigten Arabischen
       > Emiraten. Mit dem deutsch-saudischen Rüstungsgeschäft hat das natürlich
       > nichts zu tun.
       
 (IMG) Bild: Der Leopard 2 ballert bald auch in der Wüste.
       
       BERLIN dpa/afp/taz | Die Bundeswehr testet die modernste Version des
       "Leopard-2"-Kampfpanzers für die Münchner Waffenschmiede Krauss-Maffei
       Wegmann (KMW) in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das sagte ein
       Sprecher des Verteidigungsministeriums am Dienstag auf Anfrage. Bereits
       Ende Juni seien eine vierköpfige Panzerbesatzung und ein Stabsoffizier in
       den Wüstenstaat entsandt worden. Die Erprobung werde noch bis Ende Juli
       andauern.
       
       Bei dem Panzer handelt es sich um den "Leopard 2A7+", für dessen Export
       nach Saudi-Arabien der Bundessicherheitsrat nach offiziell immer noch
       unbestätigten Angaben grünes Licht gegeben hat. Bei dem Geschäft soll es um
       mehr als 200 Exemplare gehen. Nach Ministeriumsangaben steht die Erprobung
       "in keinem Zusammenhang mit der laufenden Diskussion über mögliche
       Waffenlieferungen an Saudi-Arabien".
       
       Die Zusammenarbeit mit dem Hersteller KMW in den Emiraten sei "ein völlig
       normaler Vorgang", sagte der Sprecher. "Im Schwerpunkt wird eine neue
       Klimaanlage für den Kampfpanzer unter realen extremen Klimabedingungen
       erprobt." Die Kosten würden von KMW getragen. Die Bundeswehr habe als
       potenzieller Nutzer des Panzers selbst "großes Interesse" an der Erprobung,
       weil man so Einfluss auf weitere Entwicklungsschritte nehmen könne.
       
       Saudi-Arabien hatte Mitte März Panzer in den Inselstaat Bahrain geschickt,
       nachdem der dortige König den Golf-Kooperationsrat um Militärhilfe zur
       Niederschlagung der Protestbewegung gebeten hatte. Die Regierung in Riad
       schickte 1.000 Soldaten, die Vereinigten Emirate waren mit Polizisten an
       dem Einsatz beteiligt. Bei der Niederschlagung der Proteste wurden 24
       Menschen getötet, vier starben seither in Haft. In Bahrain herrscht eine
       sunnitische Minderheit über eine schiitische Mehrheit. Am vergangenen
       Wochenende zog sich die schiitische Opposition aus dem nationalen Dialog
       für Reformen zurück.
       
       19 Jul 2011
       
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