# taz.de -- Berliner Polizisten bekommen Namensschilder: Uniformträger werden Individuen
       
       > Die 13.000 Uniformträger der Polizei erhalten ab dieser Woche Schilder
       > mit Nummer und Namen. Die müssen dann im Dienst getragen werden. Jeder
       > Beamte wird damit identifizierbar.
       
 (IMG) Bild: Demnächst kann der Mond lesen, wer ihm da gegenübersteht
       
       Alle Berliner Polizisten erhalten ab dieser Woche Schilder mit Namen und
       Nummer, die sie fortan im Dienst tragen müssen. Das teilte ein Sprecher der
       Polizei am Montag mit. Berlin ist damit das erste Bundesland, das die
       sogenannte Kennzeichnungspflicht einführt und auch umsetzt.
       
       Durch die Schilder wird jeder Uniformträger identifizierbar. Die
       individuelle Kennzeichnung war seit vielen Jahren von Bürgerrechtlern
       gefordert worden. Der Ende Mai in den Ruhestand gegangene Polizeipräsident
       Dieter Glietsch hatte die Schilderpflicht gegen den zähen Widerstand der
       Gewerkschaften durchgesetzt. Glietsch hatte stets argumentiert, dass
       Namensschilder einer Hauptstadtpolizei gut zu Gesicht stünden. Wegen
       juristischer Probleme hatte sich die Einführung aber immer wieder
       verzögert.
       
       Die Beamten bekommen nun gleich mehrere Schilder ausgehändigt. Darauf steht
       entweder ihr Familienname oder eine fünfstellige, fest dem jeweiligen
       Polizisten zugeordnete, unveränderliche Nummer. Sie können mit einer
       Lederlasche oder per Klettverschluss auf der Brust befestigt werden. Die
       Buchstaben oder Zahlen auf den 75 Millimeter langen und 20 Millimeter
       breiten Schildern sind 10 Millimeter hoch in Schwarz auf silbernem Grund.
       Die Entscheidung, ob ein Beamter seinen Namen oder seine Nummer tragen
       will, "trifft der jeweilige Dienstkleidungsträger", heißt es in der
       Vorschrift. Die Polizisten können somit je nach Lust und Laune ihr Schild
       wechseln, ohne aber dürfen sie nicht mehr auftreten. "Wer sich verweigert,
       macht sich eines Dienstvergehens schuldig", erklärte ein Polizeisprecher.
       Das könne im Eventualfall zu einem Disziplinarverfahren führen.
       
       Bis tatsächlich alle 13.000 Uniformträger mit den Schildern ausgestattet
       sind, wird wohl allerdings noch etwas Zeit vergehen, so der Sprecher. Die
       Verteilung dürfte in dieser Woche schon beendet sein. Länger müssen die
       Einsatzhundertschaften warten. Der Hersteller habe mit den speziellen
       "Stoffschildern mit Klett und Flausch" erheblichen Aufwand, sagte der
       Polizeisprecher. Ab Frühherbst sollen aber auch Berliner Polizisten bei
       Großeinsätzen wie Demonstrationen individuell markiert sein. Die
       fünfstellige Nummer steht bei ihnen dann nicht nur auf der Brust, sondern
       soll auch den bisherigen vierstelligen Code auf dem Rücken in gleicher
       Größe ersetzen.
       
       25 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gereon Asmuth
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
       
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