# taz.de -- Bund verzichtet auf echtes Klimagesetz: Röttgen scheitert an Schwarz-Gelb
       
       > Letztes Jahr prüfte Umweltminister Röttgen die Möglichkeiten für ein
       > verbindliches Klimaschutzgesetz. Daraus wird nichts – Politiker aus der
       > Koalition wollten nicht.
       
 (IMG) Bild: Röttgen muss sich nicht nur mit der rot-rot-grünen Opposition streiten, sondern auch noch mit CDU, FDP und CSU.
       
       BERLIN epd/afp | Die schwarz-gelbe Koalition will in dieser Legislatur
       offenbar kein Klimaschutzgesetz mehr vorlegen. Wie die Frankfurter
       Rundschau am Dienstag berichtete, geht das aus einer Antwort der
       Bundesregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hervor.
       
       Zwar stehe die Regierung "hinter dem international vereinbarten Ziel, dass
       die Industrieländer ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um mindestens 80
       Prozent gegenüber 1990 reduzieren", zitiert das Blatt die Regierung. Man
       wolle das Ziel derzeit aber nicht verbindlich in einem Gesetz
       festschreiben, wie es etwa Großbritannien getan hat und wie
       Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg es planen.
       
       Noch im vergangenen Jahr hatte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)
       die Möglichkeiten eines Klimaschutzgesetzes prüfen lassen, war aber an
       Unionsfraktion und FDP gescheitert. Damit bleibt es für ganz Deutschland
       bei der unverbindlichen Absichtserklärung von 2007, die Emissionen bis 2020
       um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken.
       
       "Die Bundesregierung kommt nicht zu Potte", sagte der klimapolitische
       Sprecher der SPD, Frank Schwabe, der Frankfurter Rundschau. Dabei sei ein
       verbindlicher Rahmen für den Klimaschutz jetzt dringend nötig. Auch in der
       Frage eines höheren Sparziels in der EU sei Schwarz-Gelb gespalten: "Der
       Umweltminister ist für mehr Klimaschutz in der EU, der Wirtschaftsminister
       dagegen, die Kanzlerin schweigt", kritisierte Schwabe. Dabei würde auch die
       Wirtschaft durch Planungssicherheit von gesetzlich fixierten Zielen
       profitieren. Die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn
       bezeichnete den Verzicht der Regierung auf ein zentrales Klimaschutzgesetz
       als "Armutszeugnis". Immer mehr europäische Staaten arbeiteten an eigenen
       derartigen Gesetzen, erklärte die Umweltpolitikerin.
       
       23 Aug 2011
       
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