# taz.de -- Wahl in Berlin: Wowi - wen wundert's
> Die Berliner wollen weiter von Klaus Wowereit regiert werden. Die SPD
> wird erneut stärkste Partei, muss sich aber einen neuen Koalitionspartner
> sucehn. Die Piraten gelangen ins Parlament.
(IMG) Bild: Der SPD-Bürgermeister hat sich schon im Wahllokal auf einen schönen Abend gefreut.
BERLIN taz | Laut der ersten Prognose nach Schließung der Stimmlokale
heisst der eindeutige Sieger der Berlin-Wahl Klaus Wowereit. Dem
Regierenden Bürgermeister der deutschen Hauptstadt haben es die
Sozialdemokraten zu verdanken, dass sie mit knapp unter dreißig Prozent
erneut stärkste Partei wurden. Allerdings bedeutet das leichte Verluste
gegenüber der Wahl von 2006, wo sie 30,8 Prozent erhielten.
Erwartungsgemäß kam die CDU auf den zweiten Platz. Mit etwas über 23
Prozent erzielten sie sogar ein überraschend gutes Ergebnis, nachdem sie
vor einigen Monaten noch hinter den Grünen auf Platz drei rangierten. Vor
fünf Jahren bekamen sie 21,3 Prozent.
Den dritten Rang nehmen jetzt die Grünen ein. Zwar konnten sie mit rund 18
Prozent ihr Ergebnis der Senatswahl von 2006 signifikant verbessern. Zu
Beginn des Wahlkampfes hatten sie sich aber sogar Chancen ausgerechnet, die
SPD zu überflügeln und mit Renate Künast die erste grüne Regierungschefin
des Stadtstaates zu stellen. Künast kam aber bei den BerlinerInnn als
Alternative zu Wowereit nicht besonders gut an. Zu verbissen sei sie, hieß
es.
Von ihrem Ergebnis noch enttäuschter sind wohl die Linken. Sie sackten um
zwei Prozent auf gut 11 Prozent und sind nun zu schwach, um die Koalition
mit der SPD fortzuführen. Die Sozialdemokraten dagegen haben nun die Wahl,
ob sie mit der CDU oder mit den Grünen regieren wollen.
Die FDP muss sich aus dem Berliner Parlament verabschieden. Sie setzte die
Wahlschlappen der diesjährigen Landtagswahlen in Berlin fort und erlangte
magere zwei Prozent.
Die größte Üerraschung aber ist das Abschneiden der Piratenpartei. Die
Prognosen der vergangenen Tage sagten zwar schon voraus, dass die Piraten
den Sprung ins Parlament schaffen würden, aber mit fast acht Prozent
übertreffen noch die zuletzt gehegten Erwartungen. Die anderen Parteien
erzielen rund 7,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung war niedrig.
Die Sozialdemokraten können nun mit 48 Sitzen im Abgeordnetenhaus rechnen,
fünf Sitze weniger als in der vergangenen Legislaturperiode. Die CDU kommt
auf 29 Sitze. zwei weniger als bisher. Mit 29 Abgeordneten wächst die
Grünen-Fraktion um drei Personen an. Die Linke verliert vier Mandate und
stellt künftig 19 ParlamentarierInnen. Die Piraten schicken 14 Mitglieder
ins Parlament.
18 Sep 2011
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(DIR) Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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