# taz.de -- ZDF-Politbarometer: Piraten auf der Sympathiewelle
       
       > Jeder Fünfte kann sich vorstellen, die Piratenpartei zu wählen. Das
       > zeigen die Umfragen des ZDF-Politbarometers. Die FDP würde demnach nicht
       > mehr in den Bundestag kommen.
       
 (IMG) Bild: Wären jetzt Bundestagswahlen, könnte die Piratenpartei wahrscheinlich auch die Hürde für den Reichstag überspringen.
       
       MAINZ afp | Der Erfolg der Piratenpartei bei der Wahl zum Berliner
       Abgeordnetenhaus hat die Wähler bundesweit aufmerksam werden lassen: Fast
       jeder Fünfte (19 Prozent) gab im ZDF-Politbarometer vom Freitag an, sich
       eine Stimmabgabe für die Piraten vorstellen zu können.
       
       In der Sonntagsfrage kam die Partei mit vier Prozent knapp an die
       Fünf-Prozent-Hürde heran, die sie für den Einzug in den Bundestag
       überspringen müsste. Besonders groß ist das Interesse bei linksgerichteten
       Wählern: Knapp jeder dritte Anhänger der Linkspartei (32 Prozent) könnte
       sich eine Stimmabgabe für die Piraten vorstellen. Bei den Grünen war es
       fast jeder Fünfte (19 Prozent).
       
       Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU laut
       Politbarometer wie in der letzten Umfrage auf 34 Prozent. Ihre
       Koalitionspartner von der FDP müssten mit vier Prozent weiter um den
       Wiedereinzug in den Bundestag fürchten. Die SPD bliebe unverändert bei 30
       Prozent, die Grünen büßten zwei Prozentpunkte ein und landeten bei 18
       Prozent. Die Linkspartei stagnierte in der Umfrage bei sechs Prozent.
       
       Für die FDP, die bei der Wahl in Berlin zum fünften Mal in diesem Jahr den
       Einzug in ein Landesparlament verpasst hatte, ist die politische Stimmung
       weiterhin düster. Nur eine Minderheit von 22 Prozent der Befragten glaubte,
       dass es der FDP in absehbarer Zeit gelingen werde, ihre Krise zu
       überwinden. 73 Prozent glaubten das nicht.
       
       ## Beliebter Peer Steinbrück
       
       Massiv verschlechtert hat sich die Bewertung von FDP-Chef Philipp Rösler.
       In der Top Ten der Politikerrangliste erreichte Rösler nur den vorletzten
       Platz. Schlusslicht bildete weiter sein Partei- und Kabinettskollege,
       Außenminister Guido Westerwelle.
       
       Auf Platz eins der Liste liegt weiterhin der ehemalige Bundesfinanzminister
       Peer Steinbrück (SPD). Auf Platz zwei folgt SPD-Fraktionschef Frank-Walter
       Steinmeier vor Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Danach folgen
       Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière und Bundeskanzlerin Angela
       Merkel (beide CDU).
       
       Vor dem Hintergrund der Eurokrise bewertete die Mehrheit der Befragten eine
       Zahlungsunfähigkeit Griechenlands kritisch. 50 Prozent fänden es laut
       Politbarometer nicht gut, wenn es die EU zuließe, dass Griechenland
       bankrott geht. Lediglich 41 Prozent fänden das gut. Eine Mehrheit von 68
       Prozent glaubt, dass ein Bankrott Griechenlands für Deutschland
       wirtschaftlich schlecht wäre.
       
       Unabhängig von diesen Befürchtungen wird die in der kommenden Woche im
       Bundestag zur Abstimmung stehende Ausweitung des Euro-Rettungsschirms
       beurteilt: Eine unverändert deutliche Mehrheit von 75 Prozent lehnte diese
       Maßnahme ab, 19 Prozent unterstützten sie.
       
       23 Sep 2011
       
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