# taz.de -- Verdacht der Wettbewerbsbeschränkung: EU nimmt Gasversorger ins Visier
       
       > Mehrere Gasversorger stehen unter dem Verdacht auf
       > Wettbewerbsbeschränkungen. Auch bei Eon und RWE standen die Ermittler in
       > der Tür.
       
 (IMG) Bild: Saubermann-Image? Die EU ist skeptisch.
       
       BERLIN taz | Mit einer Razzia bei zahlreichen Gasversorgern hat die
       EU-Kommission auf den Verdacht von Preisabsprachen in der Gasbranche
       reagiert. In einer groß angelegten Aktion durchsuchten am Dienstag
       EU-Wettbewerbshüter unter anderem Büros der Gazprom-Töchter in Deutschland
       und Tschechien sowie Büros der größten deutschen Ferngasgesellschaft Eon
       Ruhrgas und des Energiekonzerns RWE. Insgesamt bekamen 20 Gasversorger in
       zehn Ländern einen entsprechenden Besuch von EU-Beamten.
       
       Auslöser der unangekündigten Aktion war Medienberichten zufolge eine Klage
       Litauens gegen den russischen Gasmonopolisten. Das Land hatte bereits im
       Januar beklagt, Gazprom missbrauche seine Dominanz als Erdgaslieferant.
       Entsprechend ermittelt die EU-Kommission bei zahlreichen Unternehmen, wie
       weit einzelne Akteure ihre marktbeherrschende Stellung bei der Festsetzung
       des Gaspreises ausnutzen.
       
       ## Gasfirmen sollen den Marktzugang erschwert haben
       
       Die Kommission erklärte, es gehe um den Vorwurf, dass Gasunternehmen den
       Markt unter sich aufteilten, Hindernisse beim Netzzugang schafften und
       überhöhte Preise verlangten. Dabei geht es allerdings nur um mögliche
       illegale Absprachen im sogenannten Upstream Supply Level, also bei der
       Beschaffung von Erdgas im internationalen Handel. Die Preisgestaltung der
       Vertriebsunternehmen, die Haushaltskunden beliefern und in diesen Tagen
       ihre Preise zum Teil deutlich erhöhen, ist von den aktuellen Ermittlungen
       nicht unmittelbar betroffen.
       
       Sprecher von RWE und Eon Ruhrgas bestätigten die erfolgten Prüfungen in
       ihren Unternehmen. Beide kündigten an, sie unterstützten die EU-Kommission
       bei ihren Ermittlungen. Auch die Gazprom Germania, die deutsche Tochter des
       vor allem im Fokus stehenden Gaskonzerns, sagte, man habe "nichts zu
       verbergen" und sehe "den Untersuchungen gelassen entgegen".
       
       In einer parallel zu den Durchsuchungen verschickten Mitteilung bekräftigt
       die Kommission ihre Entschlossenheit, den Verbrauchern überall in der EU
       die Vorteile eines einheitlichen und wettbewerbsfähigen Energiemarktes zu
       garantieren. Man habe sich eine hohe Versorgungssicherheit zu
       erschwinglichen Preisen zum Ziel gesetzt. Diese erfordere insbesondere
       einen freien Fluss des Erdgases, sobald dieses die EU erreicht hat.
       
       28 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernward Janzing
       
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