# taz.de -- Aufstand in Syrien: Lage in Homs weiter gespannt
       
       > Die Armee beschießt Stellungen von Regimegegnern in Homs mit Granaten,
       > drei Menschen sollen getötet worden sein. Der Übergangsrat in Libyen
       > erkennt den syrischen Nationalrat an.
       
 (IMG) Bild: Zerstörung in Homs.
       
       DAMASKUS/ISTANBUL dpa | Die Lage in der syrischen Stadt Homs ist am
       Dienstag weiter eskaliert. Oppositionelle berichteten, die Armee habe
       Stellungen der Regimegegner in der Stadt mit Granaten beschossen.
       Mindestens zwei Bürger seien in der Nacht getötet worden.
       
       Am Dienstag starben den Angaben zufolge drei weitere Zivilisten. Syrische
       Staatsmedien meldeten, vier Angehörige der Sicherheitskräfte seien in Homs
       von "Terroristen" getötet worden. In der Stadt seien 144 Angehörige
       bewaffneter Banden festgenommen worden.
       
       Meldungen aus Syrien lassen sich in der Regel nicht überprüfen. Das Regime
       lässt kaum Journalisten ins Land und erlaubt zudem keine unabhängigen
       Recherchen. Nach UN-Angaben sollen seit Beginn der Proteste gegen das
       Assad-Regime im März dieses Jahres 2900 Menschen ums Leben gekommen sein.
       
       Der jüngst gegründete syrische Nationalrat, ein Zusammenschluss von
       Oppositionellen und Bürgerkomitees der Protestbewegung, kann derweil einen
       ersten diplomatischen Erfolg verbuchen. Der Übergangsrat in Libyen habe den
       Nationalrat als legitime Vertretung des syrischen Volkes anerkannt,
       berichtete die libysche Zeitung Qurayna Al-Jadida am Montagabend. Die
       Botschaft Syriens in Tripolis sei geschlossen worden.
       
       Syriens Außenminister Walid Al-Muallim hatte die Staaten der Region am
       Vortag davor gewarnt, den Rat anzuerkennen, der sich vor zehn Tagen in
       Istanbul gegründet hatte. Er drohte mit "strikten Maßnahmen". Der
       Nationalrat versucht unterdessen, über die Arabische Liga in Kairo
       Unterstützung für seinen Kampf gegen das Regime zu gewinnen.
       
       Zu einer neuen Symbolfigur für die Regimegegner wurde eine
       Mathematikprofessorin der Universität Damaskus. Auf den Websites der
       Protestbewegung hieß es am Dienstag, Chaula Haidar habe am Montag während
       einer Vorlesung schweigend an die Tafel geschrieben: "Die Geschichte von
       den bewaffneten Banden in Syrien ist eine Lüge, es sind die Armee und die
       Sicherheitskräfte, die Demonstranten töten." Danach habe sie das
       Universitätsgebäude verlassen.
       
       11 Oct 2011
       
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