# taz.de -- Castor-Transport ins Wendland: "Shit-Boxes" für die Polizei
> Das Fehlen von Klos war beim letzten Castor-Transport ein großes Problem
> für die Beamten. Damit es diesmal nicht zu unschönen Szenen kommt, sollen
> Wurfzelte mit Papp-Toiletten Abhilfe schaffen.
(IMG) Bild: Dieser alte Nachttopf kommt an den Komfort polizeilicher Papp-Toiletten und Plastik-Urinale natürlich nicht heran.
LÜNEBURG dpa | Außer Versorgungsproblemen gab es im vergangenen Jahr bei
der Polizei während des Castor-Transortes wegen der vielfach blockierten
Strecken auch Schwierigkeiten wegen fehlender Toiletten. So sollen
Polizistinnen bei der Verrichtung ihrer Notdurft in den Wäldern
Lüchow-Dannenbergs von johlenden Demonstranten mit Handykameras gefilmt
worden sein.
In diesem Jahr werden deshalb unter anderem Wurfzelte und faltbare
Papp-Toiletten eingesetzt, sogenannte "Shit Boxes". "Wir haben davon einige
beschafft", bestätigte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Die Zelte mit
den Kartons seien aber nur eine allererste Notlösung, bis Toilettenwagen
oder Dixi-Klos am jeweiligen Einsatzort eintreffen würden. "Zudem haben wir
aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres heraus an diversen Stellen im
Einsatzraum Toilettenstandorte eingerichtet."
"Außerdem haben wir die eingesetzten Beamtinnen diesmal flächendeckend mit
Urinalen ausgerüstet", ergänzte die Sprecherin der für die Einsatzleitung
zuständigen Polizeidirektion Lüneburg. Die kleinen Plastik-Toiletten für
unterwegs bestünden aus einem Trichter mit einem kleinen Tank darunter.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte im Vorfeld des anstehenden
Transportes mehr Toiletten gefordert, die zudem auch beheizt und beleuchtet
sein sollten. Während des Ende der Woche erwarteten Zuges mit hoch
radioaktivem Atommüll wird mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt
gerechnet.
22 Nov 2011
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