# taz.de -- Die nächsten Castoren warten schon: Neue Wende für Endlager gefordert
       
       > Der Castortransport aus La Hague ist noch lange nicht der letzte nach
       > Gorleben. In Großbritannien und Frankreich liegt weiterer Atommüll für
       > Deutschland bereit.
       
 (IMG) Bild: Dies ist nicht der letzte Castor-Transport: In Sellafield warten schon die nächsten 21 Atommüllbehälter.
       
       DANNENBERG taz | Wenn der Castortransport das Zwischenlager Gorleben
       erreicht hat, endet eine Ära: 1995 kamen die ersten Behälter mit
       hochradioaktivem Müll aus La Hague nach Gorleben. Die elf Behälter jetzt
       werden die letzten sein, die aus Frankreich zurückgebracht werden. 113
       Castor-Behälter stehen dann in der oberirdischen Halle, wo sie bis zu einer
       späteren Endlagerung gelagert werden und abkühlen sollen.
       
       Doch die Behauptung, die aktuelle Fracht sei "der letzte Castortransport
       nach Gorleben", ist nicht zutreffend. Denn abgebrannte Brennelemente sind
       zur Wiederaufbereitung nicht nur nach Frankreich, sondern auch nach
       Nordengland geschickt worden.
       
       In Sellafield warten weitere 21 Castorbehälter auf den Rücktransport. Nach
       derzeitigem Planungsstand kommen auch diese nach Gorleben.
       
       Das Bundesamt für Strahlenschutz, das Atommülltransporte genehmigen muss,
       geht derzeit davon aus, dass der Transport aus Sellafield zwischen 2014 und
       2017 erfolgen wird. Wie viele Transporte für die 21 Behälter nötig sind,
       ist unklar.
       
       Bisher sind maximal zwölf Behälter gleichzeitig nach Gorleben gebracht
       worden. Wie viele aus Sellafield kommen können, hängt unter anderem von der
       Kapazität des benötigten Schiffes ab.
       
       Auch aus Frankreich kommt voraussichtlich weiterer Atommüll nach Gorleben,
       allerdings kein hochradioaktiver, sondern schwach- und mittelradioaktiver,
       der ebenfalls bei der Wiederaufbereitung angefallen ist. Dabei geht es um
       etwa 20 Behälter, die zwischen 2015 und 2017 transportiert werden sollen.
       
       Doch auch wenn bis dahin keine Castortransporte nach Gorleben rollen,
       wollen die Gegner keine Pause einlegen. Denn im nächsten Jahr steht die
       Entscheidung über die Endlagersuche an: Bundesumweltminister Norbert
       Röttgen (CDU) hat dabei einen "Neubeginn" angekündigt, will die
       Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben derweil aber fortsetzen.
       
       Die Gorleben-Gegner zweifeln daher an der Ernsthaftigkeit seiner
       Initiative. "Die Endlagerdebatte muss eine ganz neue Wende nehmen", fordert
       der Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke.
       "Dafür machen wir mit den Protesten in diesem Jahr Druck, und dafür werden
       wir auch im nächsten Jahr kämpfen - auch wenn es keinen neuen Transport
       gibt."
       
       28 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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