# taz.de -- Obama würdigt Irak-Krieg: Abzug in stolzer Siegerpose
       
       > Der einst als Kriegsgegner angetretene Barack Obama feiert den
       > Irakfeldzug als großen Erfolg. Er erinnert vor Soldaten an die –
       > US-amerikanischen – Toten des Krieges.
       
 (IMG) Bild: Der Präsident mit seiner First Lady und seinen Soldaten in Fort Bragg.
       
       BAGDAD/FORT BRAGG dapd/dpa/taz | US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat
       in Bagdad an einem Festakt zum bevorstehenden Abzug der letzten
       US-amerikanischen Truppen teilgenommen.
       
       In seiner Rede vor US-Soldaten, die in diesen Tagen ihre letzten
       Stützpunkte an die Iraker übergeben, sagte er am Donnerstag, die irakische
       Armee sei jetzt in der Lage, mit dem Terrorproblem alleine fertig zu
       werden. Die USA wollten dem Irak jedoch weiterhin als Partner zur Seite
       stehen.
       
       Bereits am Mittwoch hatte US-Präsident Barack Obama bei einer Zeremonie auf
       einem Stützpunkt der US-Streitkräfte das Ende des Irakkrieges gewürdigt.
       Der Irak sei zwar nicht perfekt, aber die bis zum 31. Dezember abziehenden
       US-Truppen verließen "eine stabile Nation", sagte er vor Soldaten in Fort
       Bragg im US-Staat North Carolina.
       
       Obama begrüßte Soldaten, die aus dem Einsatz aus dem Irak zurückkehrten und
       hob hervor, der Krieg gehe nicht mit einer "letzten Schlacht, sondern mit
       einem letzten Marsch nach Hause" zu Ende.
       
       Damit werde eines der "außerordentlichsten Kapitel in der Geschichte der
       amerikanischen Streitkräfte" abgeschlossen.
       
       ## 104.000 IrakerInnen seit Beginn des Krieges getötet
       
       Obama erwähnte in seiner Ansprache die ersten Schlachten vor neun Jahren
       gegen die Streitkräfte des damals von Saddam Hussein beherrschten Landes.
       
       "In Schlachten von Nassirija über Kerbela nach Bagdad brachen die
       amerikanischen Soldaten das Rückgrat eines brutalen Diktators in weniger
       als einem Monat", sagte Obama. Er erwähnte nicht, dass er selbst damals
       erklärter Gegner dieses Krieges gewesen war und später die Präsidentschaft
       vor allem mit dieser Haltung gewonnen hatte.
       
       Obama traf nach seiner Ankunft zunächst fünf Veteranen, die erst kürzlich
       aus dem Irak zurückgekehrt waren. Er setzte sich auch mit den
       Hinterbliebenen eines getöteten Soldaten zusammen.
       
       Seit der Invasion 2003 kamen fast 4.500 Soldaten im Irak ums Leben, 32.000
       wurden verletzt. Laut Informationen der unabhängigen Website "Iraq Body
       Count" sind mindestens 104.000 IrakerInnen seit Beginn des Krieges getötet
       worden.
       
       Das Ende eines Krieges, der so lange gedauert habe, sei etwas Besonderes,
       erklärte der Präsident. Obwohl die Mehrheit der US-Amerikaner laut Umfragen
       den Abzug aus dem Irak befürwortet, kritisierten Teile der Republikaner den
       Abzug. Obama hinterlasse einen instabilen Irak und überlasse ihn dem
       Einfluss des Iran.
       
       15 Dec 2011
       
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