# taz.de -- Ansprache Obama: US-Soldaten verlassen Irak noch 2011
       
       > Obama zieht einen Schlussstrich: "Amerikas Krieg im Irak ist vorbei".
       > 2012 sollen doch keine Ausbilder mehr im Land bleiben. Damit geht ein
       > unrühmliches Kapitel der Großmacht zu Ende.
       
 (IMG) Bild: Das war's also: Die US-Armee verlässt nun zügig den Irak.
       
       WASHINGTON dpa | Die USA haben den Irak-Krieg offiziell für beendet
       erklärt. Bis zum Jahresende würden die amerikanischen Truppen das Land
       vollständig verlassen, sagte Präsident Barack Obama am Freitag in
       Washington. Fast neun Jahre nach der Invasion beginne nun eine
       "gleichwertige Partnerschaft" zwischen zwei souveränen Nationen. "Die
       Iraker haben die volle Verantwortung für ihr Land übernommen", sagte Obama.
       Der Schritt erfolge im vollen Einverständnis mit der Regierung von
       Ministerpräsident Nuri al-Maliki.
       
       Damit sind Pläne vom Tisch, von 2012 an mehrere Tausend
       US-Militärangehörige etwa als Trainer für irakische Sicherheitskräfte in
       dem Land zu belassen. Darüber hatte es nach Medienberichten bis zuletzt
       Verhandlungen zwischen beiden Ländern gegeben. Hintergrund sind
       Befürchtungen, dass die Iraker allein noch nicht in der Lage sein könnten,
       bewaffneten Gruppen und Terroristen die Stirn zu bieten. Regelmäßig
       erschüttern immer wieder Terroranschläge das Zweistromland.
       
       Aus US-Regierungskreisen verlautete, Bagdad habe sich geweigert, den
       amerikanischen Soldaten auch nach 2011 Immunität zu gewähren. Daran seien
       die Gespräche schließlich gescheitert. Statt der Soldaten sollen nun jedoch
       mehr als 4000 Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma im Irak
       eingesetzt werden. Obama kündigte an, das Land auch künftig weiter
       unterstützen zu wollen, um seine Stabilität sicherzustellen. Es lägen aber
       "schwierige Tage" vor dem Irak.
       
       Der Krieg hatte im März 2003 mit der Invasion der USA, Großbritanniens und
       verbündeter Staaten begonnen. Deutschland hatte sich nicht beteiligt. Schon
       kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2009 hatte Obama angekündigt, den
       Konflikt bis Ende 2011 beenden zu wollen. "Heute kann ich wie versprochen
       berichten: Nach fast neun Jahren ist Amerikas Krieg im Irak vorbei", sagte
       er am Freitag.
       
       ## 1 Billion Dollar für den Krieg
       
       Nach jüngsten Schätzungen gaben die USA bislang mehr als eine Billion
       US-Dollar (720 Milliarden Euro) für den Krieg aus. Auf dem Höhepunkt des
       Konflikts waren bis zu 171.000 Mann für die Koalitionstruppen im Einsatz.
       Nach den Worten Obamas hätten rund eine Million Amerikaner im Irak gedient,
       fast 4.500 davon seien gefallen. "Die letzten amerikanische Soldaten werden
       mit hoch erhobenen Köpfen die Grenze aus dem Irak überschreiten, stolz über
       ihren Erfolg", sagte er.
       
       Bereits im Juli hatten die USA ihre Kampftruppen abgezogen, damals aber
       knapp 50.000 Soldaten als Ausbilder und zur Unterstützung der Iraker
       zurückgelassen. Die Truppenstärke ist seitdem nach Angaben der Washington
       Post auf 39.000 zurückgegangen. Nach einem Abkommen beider Länder müssen
       auch diese Soldaten bis Ende 2011 das Land verlassen. Lediglich rund 150
       Kräfte würden zum Schutz von US-Einrichtungen bleiben.
       
       21 Oct 2011
       
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