# taz.de -- Jamaika-Koalition in Saarland geplatzt: CDU strebt große Koalition an
       
       > In Saarland will die CDU nun in einer Koalition gemeinsam mit der SPD
       > regieren. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer sagte, sie habe bereits
       > Kontakt mit dem SPD-Vorsitzenden aufgenommen.
       
 (IMG) Bild: Von der FDP genervt: Saarlands Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU).
       
       SAARBRÜCKEN afp/dpa | Die saarländische CDU strebt mach dem Bruch des
       Jamaika-Bündnisses eine Koalition mit der SPD an. "Ich habe heute mit dem
       Vorsitzenden der SPD-Saar Kontakt aufgenommen, um ihm Gespräche über die
       Bildung einer neuen Landesregierung anzubieten", sagte Ministerpräsidentin
       Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Freitag in Saarbrücken.
       
       Kramp-Karrenbauer hatte zuvor die Regierungkoaliton mit FDP und Grünen
       aufgekündigt. Sie gab dem bisherigen Koalitionspartner FDP die Schuld für
       das Aus der Landesregierung. Die FDP befinde sich in einem Zustand der
       Zerrüttung, sagte Kramp-Karrenbauer am Freitag in Saarbrücken. Die
       Bewältigung von Zukunftsaufgaben erfordere Mut, Geschlossenheit und
       Handlungsfähigkeit.
       
       Die Zerwürfnisse in der FDP Saar stellten das notwendige Fundament aus
       Vertrauen, Stabilität und Berechenbarkeit aber in einem Maße infrage, dass
       dies nicht mehr hinnehmbar sei.
       
       ## FDP im Bund unsicher
       
       Aus der Bundes-FDP kamen gegensätzliche Signale. Das Scheitern der
       Koalition werde nach Einschätzung der FDP keine Auswirkungen auf die
       schwarz-gelbe Koalition in Berlin haben, sagte Bundesgesundheitsminister
       Daniel Bahr: "Die CDU weiß, dass die FDP im Bund ein verlässlicher Partner
       ist." Gerade bei den Euro-Abstimmungen habe die FDP stets mit für klare
       Mehrheiten gesorgt. "Das Saarland ist eine rein regionale Frage", meinte
       Bahr.
       
       Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) gab unterdessen
       Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) die Schuld für das
       Scheitern. "Das war von Frau Kramp-Karrenbauer ein klares Zeichen gegen
       einen liberalen Kurs im Saarland", sagte Niebel dem Fernsehsender Phoenix
       am Freitag. "Hätte man nicht den politischen Partner, die FDP, schädigen
       wollen, hätte man das schon viel früher machen können."
       
       ## Mangelnde Loyalität und Verlässlichkeit?
       
       In der ursprünglich fünfköpfigen FDP-Landtagsfraktion gibt es seit längerem
       schwere Querelen. Mitte Dezember schmiss FDP-Fraktionschef Christian
       Schmitt hin, er begründete dies mit mangelnder Loyalität und
       Verlässlichkeit im Umgang miteinander. Schmitt erklärte anschließend sogar
       seinen Austritt aus der FDP und wechselte als Parteiloser zur CDU-Fraktion.
       
       Die Suche nach einem Nachfolger für Schmitt als FDP-Fraktionschef ist
       bislang erfolglos geblieben. Der ursprünglich vorgesehene Nachfolger,
       Christoph Kühn, geriet wegen einer mutmaßlichen "Dienstwagenaffäre" unter
       Beschuss. Die für vor Weihnachten anvisierte Wahl wurde ins neue Jahr
       verschoben. CDU, FDP und Grüne hatten im Saarland seit 2009 zusammen
       regiert.
       
       6 Jan 2012
       
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