# taz.de -- Verschleppt in Pakistan: Deutscher und Italiener entführt
       
       > Zwei Mitarbeiter der Welthungerhilfe sind im ostpakistanischen Punjab von
       > Bewaffneten verschleppt worden. Dem Anschein nach sind beide zuvor
       > ausgespäht worden und wurden gezielt entführt.
       
 (IMG) Bild: Die beiden Verschleppten wollten mit ihrer Arbeit Menschen wie diesem kleinen pakistanischen Flüchtling helfen.
       
       ISLAMABAD dpa | Bewaffnete haben in der ostpakistanischen Provinz Punjab
       nach Angaben der Polizei einen deutschen und einen italienischen
       Entwicklungshelfer entführt. Die beiden Männer seien am Donnerstagabend aus
       ihrem Haus im Distrikt Multan verschleppt worden, sagte der örtliche
       Chefermittler der Polizei, Azhar Ikram, am Freitag. Sie hätten für die
       Deutsche Welthungerhilfe gearbeitet und sich um Opfer der Flut aus dem
       Sommer 2010 gekümmert. Identität der Täter, Hintergründe der Entführung und
       der Aufenthaltsort der Verschleppten seien unklar.
       
       Ein Polizist aus der örtlichen Polizeiwache sagte, die bewaffneten
       Angreifer seien in das Haus eingedrungen und hätten den einzigen Wachmann
       gefesselt. "Dann gingen sie direkt zu den Zimmern des deutschen und
       italienischen Staatsbürgers. Es sieht so aus, als hätten sie sie für einige
       Zeit beobachtet und Insider-Informationen gehabt." Mehrere in dem Haus
       anwesende Frauen, darunter auch eine Deutsche, seien von den Angreifern
       nicht verschleppt worden.
       
       Eine Schweizerin und ein Schweizer waren im vergangenen Juli in Pakistan
       verschleppt worden. Sie befanden sich zuletzt in der Gewalt der
       radikal-islamischen Taliban.
       
       In den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes wird "auf die
       schwierige Sicherheitslage in Pakistan aufmerksam gemacht". Für das
       südasiatische Land gilt eine sogenannte Teilreisewarnung. "Landesweit
       besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten",
       heißt es auf der Website des AA. "Die Gefährdung durch terroristische
       Anschläge, insbesondere Sprengstoffanschläge und Selbstmordattentate bleibt
       in Pakistan hoch."
       
       20 Jan 2012
       
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