# taz.de -- Atomaufsicht in Japan: Ganz sicher überprüft
       
       > Die Internationale Atomenergiebehörde stellt der Regierung in Tokio ein
       > gutes Zeugnis aus: Die Auswertung der Stresstests für Japans AKW
       > entspreche internationalen Standards.
       
 (IMG) Bild: James Lyons von der IAEA erklärt in Tokio die japanischen Testroutinen für Atomkraftwerke für angemessen.
       
       TOKIO dpa | Japans Atomsicherheitstests entsprechen "allgemein" den
       Standards der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Zu diesem Ergebnis
       kommt ein der japanischen Behörde für die Sicherheit der Nuklear- und
       Industrieanlagen (NISA) am Dienstag vorgelegter Bericht der IAEA. Es
       bedürfe jedoch weiterer Inspektionen auch nach Abschluss der Stresstests.
       
       Eine zehnköpfige Expertengruppe der Wiener Atombehörde hatte sich auf
       Tokios Bitte hin neun Tage in Japan aufgehalten. Sie sollte die Auswertung
       der nach dem Atomunfall in Fukushima von der Regierung angeordneten
       Sicherheitstests an den Atomanlagen prüfen. "Die Schlussfolgerung des Teams
       ist, dass die Anweisungen und Prüfungen von NISA für die umfassende
       Sicherheitsbewertung allgemein mit den IAEA-Sicherheitsstandards
       übereinstimmen", hieß es.
       
       Mit den sogenannten Stresstests soll geprüft werden, inwieweit Japans
       Atomkraftwerke schweren Katastrophen wie Erdbeben, Tsunami und
       Stromausfällen standhalten können. Japans Atomaufsicht müsse sicherstellen,
       dass alle zukünftigen Maßnahmen der Atombetreiber angemessen dokumentiert
       und überprüft werden, heißt es laut Medien in dem Abschlussbericht der IAEA
       weiter.
       
       ## Nur noch drei AKWs am Netz
       
       Von Japans 54 Atommeilern erzeugen wegen routinemäßiger Wartungsarbeiten
       gegenwärtig nur noch 3 Strom. Sobald die 3 restlichen Meiler ebenfalls bis
       Ende April abgeschaltet werden, ist die fernöstliche Inselnation
       atomstromfrei.
       
       Bis zum GAU im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi deckten die
       Atomkraftwerke 30 Prozent des Strombedarfs, inzwischen sind es weniger als
       3 Prozent. Die Betreiberkonzerne haben deswegen stillgelegte
       Thermalkraftwerke wieder angefahren.
       
       Atomreaktoren werden in Japan alle 13 Monate für eine Wartung
       heruntergefahren. Ans Netz dürfen die Anlagen erst wieder, wenn die lokalen
       Behörden zugestimmt haben. Seit der Katastrophe in Fukushima ist dies
       jedoch angesichts großer Sorgen im Volk über die Sicherheit der AKW nicht
       mehr geschehen. Zudem ist der Genehmigungsprozess sehr zeitaufwendig.
       
       ## Atomaufsicht soll reformiert werden
       
       Unterdessen einigte sich das japanische Kabinett auf einen Gesetzesantrag
       zur Reform der Atomaufsicht. Die NISA soll durch eine neue
       Atomregulierungsbehörde ersetzt werden. Während die NISA einem Ministerium
       angeschlossen ist, das die von ihr zu beaufsichtigende Atomwirtschaft
       fördert, soll die neue Regulierungsbehörde dem Umweltministerium
       unterstellt werden. Der Gesetzesentwurf soll dem Parlament in der laufenden
       Sitzungsperiode vorgelegt werden mit dem Ziel einer Verabschiedung Anfang
       April.
       
       Damit soll zugleich die Betriebslaufzeit für AKW erstmals begrenzt werden,
       und zwar auf 40 Jahre. Allerdings kann die Regierung nach dem Gesetzentwurf
       den Betreibern in Ausnahmefällen erlauben, die Anlagen über die Frist
       hinaus laufen zu lassen, sofern sie den Sicherheitsanforderungen
       entsprechen.
       
       31 Jan 2012
       
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 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
       
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