# taz.de -- Reform der Verkehrssünderdatei geplant: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... KO!
       
       > Verkehrsminister Ramsauer will die Flensburger Kartei reformieren: 8
       > statt 18 Punkte reichen zum Führerscheinverlust, Vergehen werden dafür
       > geringer und undifferenzierter bestraft.
       
 (IMG) Bild: Voll fies: Flitzerblitzer für Flensburgpunkte.
       
       BERLIN dpa | Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die
       Flensburger Verkehrssünderdatei verständlicher machen und Autofahrern den
       Punkteabbau erleichtern. Weniger Punkte je Vergehen, aber auch weniger
       Punkte bis zum Verlust des Führerscheins sind die Kernelemente in Ramsauers
       Reformplänen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Die
       Polizeigewerkschaft GdP kritisierte den Vorstoß.
       
       Verkehrssünder sollen ihren Führerschein künftig schon bei 8 Punkten
       abgegeben müssen – bisher droht dieser Schritt erst bei 18 Punkten. "Die
       Grenze von 18 auf 8 runter, das klingt drastisch, aber relativiert sich
       dadurch, dass wir die Punktezahlen auch verkürzen. Bei Vergehen, bei denen
       es bisher bis zu drei Punkte gab, gibt es in Zukunft nur noch einen", sagte
       Ramsauer im ZDF-"Morgenmagazin". Weitere Einzelheiten der bereits seit
       längerem diskutierten Reform will er allerdings erst Ende Februar
       bekanntgeben.
       
       Die Bild vom Donnerstag und die Autobild berichteten, "grobe"
       Verkehrsverstöße wie etwa zu schnelles Fahren sollten künftig generell nur
       noch mit einem Punkt bestraft werden statt wie bislang mit bis zu drei
       Punkten. "Schwere" Delikte wie das Fahren über eine rote Ampel sollten mit
       zwei Punkten geahndet werden statt drei bis sieben.
       
       ## Leichtere Verjährung
       
       Zudem sollten die Einträge im Zentralregister künftig einzeln verjähren:
       Ein-Punkt-Delikte nach zwei und Zwei-Punkte-Delikte nach drei Jahren.
       Bislang wird die Punkte nur los, wer sich binnen zweier Jahre keiner
       weiteren Vergehen schuldig gemacht hat – sonst werden die Punkte immer
       weiter mitgeschleppt.
       
       Ramsauer sagte im ZDF: "Ich will das einfacher, transparenter machen,
       handhabbarer halten. Jeder muss selbst mit dem System zurecht kommen, ohne
       dass er einen Experten zu Rate zieht."
       
       Kritik an den Reformplänen gab es von der Gewerkschaft der Polizei. Der
       GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut erklärte in Berlin: "Eine wirksame
       Verbesserung der Verkehrssicherheit wird nicht dadurch erreicht, dass ein
       funktionierendes und in der Bevölkerung akzeptiertes System auf den Kopf
       gestellt wird."
       
       Sicherere Straßen bekomme man vor allem durch eine konsequente Überwachung
       der dort geltenden Regeln. "Das kann nur die Polizei, aber davon ist zu
       wenig da." Grundsätzlich sei eine Reform zu begrüßen, um den "veränderten
       Bedingungen auf Deutschlands Straßen" Rechnung zu tragen, sagte Witthaut.
       "Schnellschüsse treffen das Ziel aber zumeist nicht in der Mitte."
       
       9 Feb 2012
       
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