# taz.de -- Thorsten Schäfer-Gümbel über Erneuerbare: "Wir brauchen ein Energieministerium"
       
       > Weil Fördergeld fehlt, können erneuerbare Stromquellen nicht gefördert
       > werden. Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel spricht vom Scheitern
       > der Energiewende.
       
 (IMG) Bild: Bedrohte Energiewende: Windrad vor einem der größten Kohlekraftwerke in Jänschwalde.
       
       taz: Herr Schäfer-Gümbel, erneuerbare Stromquellen können nicht gefördert
       werden, weil dem Energie- und Klimafonds Geld fehlt. Ist die Energiewende
       in Gefahr? 
       
       Thorsten Schäfer-Gümbel: Klar ist: Das wichtigste Instrument der
       Energiewende ist gescheitert. Die Probleme beschleunigen sich. Die
       Finanzierung stockt, und dabei sind noch nicht einmal die Zuständigkeiten
       geklärt. Das Röttgen-Rösler-Chaos muss endlich aufhören.
       
       Was soll passieren? 
       
       Wir brauchen ein gemeinsames Energieministerium. Es müssen alle relevanten
       Referate aus Umwelt-, Wirtschafts-, Verkehrs- und
       Verbraucherschutzministerium gebündelt werden. Nur so kann man die
       Herausforderungen in der Energiepolitik meistern. Die Energiewende ist eine
       der größten Aufgaben Deutschlands seit der Wiedervereinigung. Und sie ist
       in Gefahr.
       
       Die Ziele sind: bis 2022 keine Atomkraft mehr, dafür 35 Prozent
       regenerative Stromerzeugung. Ist das noch erreichbar? 
       
       Im Moment scheint das nicht mehr schaffbar. Deshalb muss die
       Bundesregierung endlich aufhören, die Probleme auszusitzen, und die
       zuständigen Minister müssen aufhören, sich gegenseitig zu blockieren.
       
       Viele Bürger wehren sich gegen den nötigen Leitungsausbau. 
       
       Wichtig ist, die Leute frühzeitig einzubinden. Wir erleben hier eindeutig
       keine "Kultur gegen alles". Aber bei bloßen Gesprächen kann es auch nicht
       bleiben. Am Ende muss entschieden werden.
       
       Bis dahin drohen Engpässe und hohe Preise. Muss Strom bald stärker
       subventioniert werden? 
       
       Wir sollten keine Sorgen schüren. Bisher sind die Preise stabil, und
       Deutschland ist noch immer Stromexporteur. Dennoch muss die Politik dafür
       sorgen, dass Strom in Zukunft bezahlbar bleibt. Deshalb ist
       Energieeffizienz wichtig. Wenn die Preise steigen, müssen die Steigerungen
       zu einem möglichst großen Teil durch geringeren Verbrauch wieder
       aufgefangen werden.
       
       12 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gordon Repinski
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
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