# taz.de -- Untersuchungsausschuss konstituiert sich: Thüringer Landtag lädt Zschäpe ein
       
       > Der Thüringer Untersuchungsausschuss zum Zwickauer Neonazitrio hat die
       > Arbeit aufgenommen. Als erste Zeugin soll die mutmaßliche Terroristin
       > Beate Zschäpe gehört werden.
       
 (IMG) Bild: Will erstmal mit Zschäpe reden: Ausschussvorsitzende Dorothea Marx.
       
       ERFURT afp/dpa | Der Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags zum
       Zwickauer Neonazi-Trio hat am Donnerstag seine Arbeit aufgenommen. Die
       Abgeordneten kamen am Mittag zur konstituierenden Sitzung zusammen. Der
       Ausschuss soll klären, warum das rechtsextreme Trio untertauchen und
       jahrelang unbehelligt agieren konnte.
       
       Als erste Zeugin soll die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate
       Zschäpevorgeladen werden. Das habe das neunköpfige Gremium einstimmig
       beschlossen, sagte die Vorsitzende Dorothea Marx (SPD) nach der Sitzung.
       Die derzeit in Untersuchungshaft sitzende Zschäpe solle am 12. März zu den
       Kontakten von Thüringer Sicherheitsbehörden zur Jenaer Neonazi-Szene und
       zur Zwickauer Zelle befragt werden.
       
       Beate Zschäpe sowie die Anfang November tot aufgefundenen Uwe Mundlos und
       Uwe Böhnhardt waren 1998 untergetaucht, nachdem die Polizei in Jena eine
       Bombenwerkstatt der Rechtsextremen ausgehoben hatte. Das Trio wird für neun
       Morde an Migranten und den Mord an einer Polizistin in Heilbronn
       verantwortlich gemacht.
       
       Außerdem werden der Gruppe zwei Sprengstoffanschläge in Köln 2001 und 2004
       mit insgesamt 23 Verletzten sowie eine Serie von Banküberfällen zur Last
       gelegt. Vor allem dem Thüringer Verfassungsschutz waren im Zusammenhang mit
       den Ermittlungen gegen die Neonazis Versäumnisse vorgeworfen worden.
       
       Der Untersuchungsausschuss war Ende Januar auf Antrag aller fünf
       Landtagsfraktionen eingesetzt worden. Thüringens Innenminister Jörg Geibert
       (CDU) hatte dem Gremium "umfassende Informationen" zugesichert.
       Generalbundesanwalt Harald Range hatte zuvor grünes Licht zur Vorlage von
       Akten und der Erteilung von Aussagegenehmigungen gegeben. Auch der
       Bundestag hat einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der sich mit den
       Vorgängen befassen soll.
       
       16 Feb 2012
       
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