# taz.de -- Studenten in den USA erschossen: Amoklauf an christlicher Universität
       
       > An einer Universität im kalifornischen Oakland hat ein Amokläufer sieben
       > Menschen getötet. Der Schütze hat sich kurz nach der Tat gestellt. Das
       > Motiv ist unklar.
       
 (IMG) Bild: Die Leichen der Opfer werden vor der Oikos-Universität abtransportiert.
       
       OAKLAND dapd/rtr | Bei einem Amoklauf an einer christlichen Universität in
       Kalifornien sind nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet
       und drei weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Täter habe sich rund eine
       Stunde nach der Schießerei ergeben, sagte Polizeichef Howard Jordan in
       Oakland. Bei dem aus Korea stammenden Amokschützen handelt es sich demnach
       um einen früheren Studenten der Oikos-Universität. Das Tatmotiv ist noch
       unklar.
       
       Bei der Polizei ging zunächst kurz nach 10.30 Uhr (Ortszeit) ein Notruf
       ein. Die Beamten hätten ein Opfer vorgefunden, das eine lebensgefährliche
       Schusswunde aufgewiesen habe, sagte Jordan. Als die Schüsse fielen, hätten
       sich rund 35 Menschen in oder unweit des Gebäudes aufgehalten. Auf der
       Suche nach dem Verdächtigen umstellte ein großes Polizeiaufgebot die
       Schule.
       
       Von den sieben Todesopfern erlagen fünf noch am Tatort ihren Verletzungen.
       Zwei weitere starben im Krankenhaus. „Diese beispiellose Tragödie war
       schockierend und sinnlos“, sagte Jordan.
       
       Augenzeuge Art Richards sagte, er sei an der Universität vorbeigefahren, um
       einen Freund abzuholen. Dabei habe er eine Frau bemerkt, die sich in den
       Büschen versteckte. Als er sich ihr näherte, habe sie ihm ihren verwundeten
       Arm gezeigt und gesagt: „Ich wurde angeschossen.“ Die Verletzte habe ihm
       gesagt, dass der Schützen einem Menschen aus nächster Nähe in die Brust und
       einem weiteren in den Kopf geschossen habe.
       
       Auf Fernsehbildern waren blutüberströmte Verletzte zu sehen, die aus dem
       Haus zu Krankenwagen getragen wurden. „Eine von den Personen im Gebäude hat
       gesagt, da drinnen sei ein Verrückter“, sagte der Augenzeuge Brian Snow dem
       Sender KGO-TV. „Bevor sie von einem Krankenwagen abtransportiert wurde,
       sagte sie, jemandem direkt neben ihr sei in die Brust geschossen worden.“
       
       ## An die Wand gestellt
       
       Die 19-jährige Dawinder Kaur sagte ihrer Familie, dass es sich bei dem
       Bewaffneten um einen Kommilitonen aus dem Pflegekurs handele, der seit
       Monaten abwesend gewesen und am Montag zurückgekehrt sei. Er sei in den
       Hörsaal getreten und hätte die Studenten aufgefordert, sich in einer Reihe
       an der Wand zu stellen.
       
       Als er seine Waffe gezeigt habe, seien die Studenten schreiend
       davongelaufen. Dann habe er das Feuer eröffnet, sagte Kaurs Familie. „Sie
       hat mir gesagt, dass ein Typ durchgedreht ist und sie angeschossen wurde“,
       sagte ihr Bruder Paul Singh der Zeitung Oakland Tribune.
       
       Pastor Jong Kim, der die Hochschule vor rund zehn Jahren gründete, sagte
       der Oakland Tribune, er habe etwa 30 Schüsse gehört. „Ich bin in meinen
       Büro geblieben“, sagte er. Der mutmaßliche Schütze sei nicht mehr an der
       Hochschule eingeschrieben. Ob er der Schule verwiesen wurde oder ob er aus
       freien Stücken gegangen sei, wisse er nicht.
       
       ## Bruder bei Autounfall getötet
       
       Der Verdächtige wurde rund eine Stunde nach der Schießerei in einem fünf
       Kilometer von der Universität entfernten Supermarkt festgenommen. Ein
       Sicherheitsmann habe den Mann angesprochen, weil er sich verdächtig
       verhalten habe, berichtete KGO-TV.
       
       Der mutmaßliche Schütze habe dem Wächter dann gesagt, dass er mit der
       Polizei sprechen müsse, weil er Menschen erschossen habe. Daraufhin
       alarmierte der Wachmann die Polizei. Wie die Militärzeitung Stars and
       Stripes berichtete, wurde der Bruder des mutmaßlichen Schützen vergangenes
       Jahr bei einem Autounfall im US-Staat Virginia getötet. Der Bruder diente
       zu dem Zeitpunkt bei den US-Streitkräften.
       
       Der Amoklauf ist der schwerste Gewaltausbruch an einer Schule in den USA
       seit 2007. Damals hatte ein Student an einer Universität im Bundesstaat
       Virginia 32 Menschen erschossen und dann sich selbst getötet.
       
       3 Apr 2012
       
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