# taz.de -- Neuer Umweltminister stellt Programm vor: Grüner Wundarzt bleibt schwammig
       
       > Umweltminister Peter Altmaier stellt in Berlin seine Agenda vor. Er will
       > den Klimaschutz stärker in den öffentlichen Fokus rücken und seine Arbeit
       > transparenter machen. Harte Themen meidet er.
       
 (IMG) Bild: Der neue Umweltminister inspiziert sein Dienstfahrzeug.
       
       BERLIN dpa | Der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will bis
       zur Sommerpause ein 10-Punkte-Programm vorlegen mit Vorhaben, die er bis
       zur Bundestagswahl 2013 umsetzen will. Neben der Energiewende wolle er den
       Klimaschutz wieder stärker in den öffentlichen Fokus rücken, sagte Altmaier
       am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung seines politisches Programms
       als Minister. „Das Thema Klimaschutz ist für mich ein Herzensanliegen“,
       sagte er.
       
       Altmaier wollte sich nicht darauf festlegen, ob tatsächlich nur noch eine
       Sitzung notwendig ist, um eine Einigung zwischen Bund und Ländern für eine
       neue Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle zu erzielen.
       Über die umstrittene Kürzung der Solarförderung wollen Bund und Länder
       erstmals am 12. Juni im Vermittlungsausschuss reden – Altmaier will eine
       Einigung bis zur Sommerpause.
       
       Mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wolle er einen
       intensiven, ständigen Gedankenaustausch pflegen. In der Vergangenheit war
       es immer wieder zu Reibereien zwischen beiden Ministerien gekommen: „Ich
       möchten Ihnen uns uns wochenlange Diskussionen ersparen, welcher Minister
       sich durchsetzt.“
       
       ## Enormes Interesse an Umweltpolitik
       
       Am Freitag wird Altmaier das marode Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel
       besuchen, um sich über einen drohenden massiven Verzug bei der Bergung
       radioaktiver Abfälle zu erkundigen. „Wir dürfen solche offenen Wunden in
       der Natur nicht einfach hinnehmen, vor allem wenn sie von Menschen
       verursacht worden sind.“ Im neuen Amt wolle er auf ein Höchstmaß an
       Transparenz setzen. Es gehe nicht um große Revolutionen, sondern um
       Fortschritte „Schritt für Schritt“.
       
       Trotz sinkender Wahlbeteiligung glaube er, dass es ein enormes politisches
       Interesse für Umweltthemen gebe. Altmaier ist Nachfolger von Norbert
       Röttgen, den Kanzlerin Angela Merkel nach seiner schweren Wahlniederlage
       als CDU-Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen entlassen hatte. Röttgen
       hatte Atomausstieg und Energiewende maßgeblich mit angestoßen und auf den
       Weg gebracht.
       
       Altmaier sagte mit Blick auf Zweifler in eigenen Reihen, die Energiewende
       könne gelingen: „Wir dürfen keinen Zweifel daran lassen, dass wir diesen
       Weg gehen. Der Abschied von der Kernenergie ist definitiv und endgültig“,
       betonte der Bundesumweltminister.
       
       31 May 2012
       
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