# taz.de -- Diskussion um Energiewende: Wenn man keine Ahnung hat …
       
       > Die SPD kritisiert Gaucks Äußerungen zur Energiewende. Die Förderung von
       > Ökostrom sei keine „Planwirtschaft“. Die FDP fordert eine Reform der
       > Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz.
       
 (IMG) Bild: … Einfach mal die Fresse halten.
       
       BERLIN dpa | In der SPD stoßen die kritischen Äußerungen von
       Bundespräsident Joachim Gauck zur Förderung der erneuerbaren Energien auf
       Widerspruch. Gaucks Worte seien oberflächlich, sagte die
       SPD-Umweltpolitikerin Ute Vogt der Welt. „Der Bundespräsident beginnt
       offenbar, sich in die Umweltpolitik einzuarbeiten. Aber da muss er noch
       etwas tiefer gehen“, sagte Vogt. Seine Kritik sei nicht gerechtfertigt:
       „Ich erkenne dort weder Planwirtschaft noch ein Übermaß an Subventionen“,
       so Vogt.
       
       „Gauck kann das Thema nicht beurteilen. Seine Logik ist nicht haltbar“,
       kritisierte auch der SPD-Umweltexperte Michael Müller. Er äußerte in der
       Welt die Vermutung, Gaucks Einschätzung hänge „wohl mit seiner
       Ost-Mentalität zusammen“. Er habe deswegen „Angst vor der Planwirtschaft“.
       
       Gauck hatte in seiner Eröffnungsrede zur Woche der Umwelt am Dienstag die
       Energiewende als ehrgeiziges Projekt gelobt, zugleich aber vor
       Fehlsteuerungen gewarnt. „Es wird uns nicht gelingen allein mit
       planwirtschaftlichen Verordnungen. Schon gar nicht mit einem Übermaß an
       Subventionen“, sagte der Bundespräsident mit Blick auf die Milliardenkosten
       der Förderung von Wind- und Solarenergie.
       
       Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und FDP-Fraktionschef Rainer
       Brüderle machen sich stark für eine Reform der im
       Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerten Förderung. Brüderle plädiert
       statt für eine quasi unbegrenzte Förderung, die die Bürger per Umlage über
       den Strompreis zahlen, für ein Quotenmodell, nach dem die Energieversorger
       verpflichtet wären, bestimmte Ökostrommengen zu verkaufen.
       
       Henning Dettmer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie,
       kritisierte diese Haltung. Dass Teile der FDP das EEG infrage stellten,
       zeige, wie wenig verlässlich die Politik sei. „Das neue EEG ist gerade
       einmal ein halbes Jahr in Kraft. Es vergeht seitdem kaum ein Tag, an dem
       die Koalitionsparteien und die Bundesregierung nicht an ihrem eigenen
       Gesetz zweifeln.“ Das führe zur Verunsicherung der Windbranche. Um die
       Windenergie voranzubringen, seien stabile Rahmenbedingungen erforderlich.
       
       6 Jun 2012
       
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