# taz.de -- Frauenquote und Kanzlerin: 30 Prozent als Wahlkampfthema
       
       > Die Quote muss sein, sagen Unions-Frauen und wollen einen
       > fraktionsübergreifenden Gruppenantrag durchsetzen. Auch gegen die FDP.
       
 (IMG) Bild: Schon ganz gut quotiert: Kanzlerin Merkel und die Ministerinnen von der Leyen und Schröder.
       
       BERLIN dpa/taz | In die Debatte um eine gesetzliche Frauenquote kommt neuer
       Schwung. Nachdem Philipp Rösler, FDP-Chef und Wirtschaftsminister, in der
       vergangenen Woche einer gesetzlichen Regelung für mehr Frauen in
       Führungspositionen in dieser Legislaturperiode erneut eine Absage erteilt
       hatte, wiederholte Frauenministerin Kristina Schröder (CDU) ihr Vorhaben
       für eine Flexi-Quote. Danach sollen sich alle börsennotierten Unternehmen
       eine selbst gewählte Quote geben dürfen.
       
       Kristina Schröder kündigte darüber hinaus für Ende dieses Jahres einen
       „Frauenkarriereindex“ an. Dem Spiegel sagte sie: „Anhand dieser Skala
       können Frauen erkennen, wie sehr sich die Firmen bei der Förderung von
       weiblichen Angestellten engagieren.“ Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt
       ein Quotengesetz zwar ab. Laut Spiegel will sie die Quote aber im kommenden
       Jahr zum Wahlkampfthema machen und sich in den nächsten Tagen mit der
       Gruppe der Frauen in der Union treffen.
       
       Denn diese besteht vor allem aus Quotenbefürworterinnen. So wie
       Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Rita Pawelski, Chefin der
       Frauenunion, und Dorothee Bär (CSU), familienpolitische Sprecherin der
       Unionsfraktion im Bundestag, favorisieren auch andere weibliche
       Unions-Abgeordnete eine starre Quote. „Freiwillige Selbstverpflichtungen
       bringen nichts“, sagt Bär. Jetzt denken die Unionsfrauen darüber nach,
       einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag einzureichen.
       
       ## Hamburg will 40 Prozent
       
       Dieser wurde mit der „Berliner Erklärung“ bereits im Dezember 2011
       eingeleitet. Damals hatten Abgeordnete aller Bundestagsparteien sowie sechs
       große Frauenverbände eine fraktionsübergreifende Initiative für eine
       30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen beschlossen.
       
       Bislang haben die „Berliner Erklärung“ 16.639 UnterstützerInnen
       unterzeichnet. „Die Quote muss kommen, egal ob fest oder flexibel. Das ist
       eine Frage der Glaubwürdigkeit“, fordert Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU),
       Ministerpräsidentin im Saarland.
       
       Auch Hamburg macht jetzt Druck. Am kommenden Freitag will der SPD-geführte
       Senat eine Gesetzesinitiative für eine 40-Prozent-Quote für
       Führungspositionen in den Bundesrat einbringen.
       
       10 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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