# taz.de -- Der griechische Siegtorschütze Karagounis: Der Mann des Lächelns
       
       > Der griechische Held: Giorgos Karagounis. Er schoss die Griechen ins
       > Viertelfinale. Das griechische Drama: Giorgos Karagounis. Er ist für das
       > nächste Spiel gesperrt.
       
 (IMG) Bild: Dramatischer Heldentänzer: Giorgos Karagounis
       
       Eines war Giorgos Karagounis, Siegtorschütze bei Griechenlands 1:0-Erfolg
       über Russland besonders wichtig: „Ich hoffe, wir haben die Leute zum
       Lächeln gebracht.“ Für einen in diesen Zeiten so raren Glücksmoment hat die
       griechische Mannschaft mit ihrem unerwarteten Viertelfinaleinzug bei der
       Europameisterschaft tatsächlich gesorgt.
       
       Zum griechischen Helden taugt der 35-jährige Karagounis schon länger. Sein
       Treffer zum 1:0-Sieg über Portugal im Eröffnungsspiel der EM 2004 gilt als
       Ausgangspunkt des Titelgewinns. Seitdem ist Karagounis zum Star des Teams
       gereift. Der 1,76 Meter kleine Mittelfeldregisseur ist Antreiber und
       Mittelpunkt der Mannschaft. Seit Samstag ist Karagounis mit 120 Einsätzen
       zudem Rekordnationalspieler des Landes.
       
       Mit 18 Jahren begann Karagounis seine Karriere bei Panathinaikos Athen. Mit
       seinem Wechsel zu Inter Mailand sollte 2003 der internationale Durchbruch
       gelingen. Doch heimisch wurde er in der Ferne nie. Also kehrte er 2007 heim
       und hält seitdem seinem Verein, mit dem er zwei Mal die Meisterschaft
       gewann die Treue.
       
       Der Routinier, der für seinen präzisen Rechtsschuss bekannt ist, hat auch
       im hohen Fußballalter seine Energie nicht verloren. Im Russlandspiel
       kassierte er für eine vermeintliche Schwalbe seine zweite gelbe Karte des
       Turniers. Wie der Hauptdarsteller eines griechischen Dramas reagierte
       Karagounis. Er lief wild gestikulierend, mit den Armen rudernd und laut
       schimpfend über den Platz.
       
       Doch der theatralische Einsatz wird ihn nicht davor bewahren, das
       Viertelfinale aufgrund einer Sperre zu verpassen. Ohne ihn wird es
       schwierig, dieser laut Karagounis „für die Griechen wichtigen Nacht“ von
       Warschau eine weitere folgen zu lassen. Doch auch im EM-Finale von 2004
       fehlte er gesperrt, seine Mannschaft siegte dennoch. Auch für ihn.
       
       17 Jun 2012
       
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 (DIR) Erik Peter
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