# taz.de -- US-Bericht über Menschenhandel: 27 Millionen leben als Sklaven
       
       > Nur wenige Staaten erfüllen ihre Verpflichtung, gegen Menschenhandel
       > vorzugehen. Millionen müssen in sklavenähnlichen Verhältnissen leben,
       > betteln oder sich prostituieren.
       
 (IMG) Bild: Von der Polizei befreit: Eine zur Prostitution gezwungene Frau.
       
       WASHINGTON dpa | Bis zu 27 Millionen Menschen weltweit leben nach einem
       Bericht des US-Außenministeriums in Verhältnissen, die der Sklaverei
       ähneln. „Das Verbot der Sklaverei in den USA und anderen Staaten der Welt
       war leider nicht das Ende der Sklaverei“, sagte US-Außenministerin Hillary
       Clinton am Dienstag in Washington bei der Vorstellung des jüngsten Berichts
       zum weltweiten Menschenschmuggel.
       
       Die Opfer würden unter anderem zu schwerer körperlicher Arbeit, zum
       Betteln, zur Zwangsheirat oder zur Prostitution gezwungen.
       
       Nur ein Bruchteil der 185 in dem Bericht untersuchten Staaten erfülle alle
       Verpflichtungen im Kampf gegen den Menschenhandel. „In diesem Jahr zeigt
       uns der Bericht aber, dass wir in dieser Hinsicht viele Fortschritte
       gemacht haben“, sagte Clinton. „29 Staaten konnten hochgestuft werden - das
       heißt, dass ihre Regierungen die richtigen Schritte unternehmen.“
       
       Einer der am schlechtesten bewerteten Staaten ist Syrien, wo das Regime von
       Präsident Baschar al-Assad jede Opposition brutal unterdrückt. „Die
       syrische Regierung erfüllt nicht die Minimalbedingungen zur Beseitigung von
       Menschenhandel und unternimmt auch keine nennenswerten Anstrengungen in
       diese Richtung“, heißt es in dem Bericht.
       
       Ähnlich schlecht bewertet wurden unter anderem Algerien, Libyen, der Sudan,
       Kuwait, die Zentralafrikanische Republik, Kuba, der Iran und Nordkorea.
       
       Deutschland erfüllt dem Bericht zufolge die Minimalbedingungen des Gesetzes
       zum Schutz der Opfer von Menschenhandel. Allerdings sei die Bundesrepublik
       Transit- und Zielland für Menschen, die zur Arbeit oder in die Prostitution
       gezwungen würden.
       
       Die deutsche Regierung habe ihre Anstrengungen im Kampf gegen den
       Menschenhandel verstärkt, heißt es in dem Bericht. Gleichzeitig wird darin
       empfohlen, Menschenhändler härter zu bestrafen.
       
       20 Jun 2012
       
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