# taz.de -- Panzerdeal mit Saudis: Opposition lobt Unionspolitiker
       
       > Der CDU-Außenpolitiker Polenz will, dass sich der Bundestag mit heiklen
       > Rüstungsgeschäften befasst – und bekommt Unterstützung von der
       > Opposition. Das könnte nun zu einer Hürde werden.
       
 (IMG) Bild: Sollen nun vom Bundestag näher untersucht werden: Leopard-Panzer, die an Saudi-Arabien verkauft werden.
       
       BERLIN taz | In unterschiedlichen Tonlagen hat die Opposition den Vorstoß
       des CDU-Außenpolitikers Ruprecht Polenz gelobt, den Bundestag an der
       Genehmigung heikler Rüstungsexporte zu beteiligen. „Das ist gut und klug
       und ein ganz wichtiger Schritt“, sagte der SPD-Außenexperte Rolf Mützenich
       zur taz.
       
       Polenz als Chef des Auswärtigen Ausschusses schließe sich damit endlich der
       SPD-, Grünen- und Linken-Forderung an, mehr Licht auf Rüstungsgeschäfte zu
       werfen. „Dieses Momentum werden wir gern aufgreifen“, erklärte Mützenich.
       Vielleicht sei ja sogar ein gemeinsamer Gesetzesantrag der
       Bundestagsfraktionen möglich.
       
       Dies allerdings, sagte Polenz zur taz, sei eher eine Hürde auf dem Weg zu
       mehr Transparenz. Er setze darauf, dass die Bundesregierung selbst sich
       bewege. „Die bisherige Praxis hat sich als wenig praktikabel erwiesen“,
       sagte Polenz. „Die Bundesregierung müsste erkennen, dass sie nicht in ihrem
       Interesse liegt.“
       
       Bislang entscheidet der geheime Bundessicherheitsrat, der vor allem aus
       Ministern besteht, über brisante Rüstungsexporte wie aktuell der Verkauf
       von Leopard-2-Panzern an Saudi-Arabien. Allerdings zeigt gerade die erregte
       Debatte darüber, dass besonders problematische Exportpläne eben doch
       „durchgestochen“, also verraten werden.
       
       Weil nun aber trotzdem alle Zuständigen so tun müssen, als wüssten sie von
       nichts, sagte Polenz: „Wir wollen keine Debatten à la ’wer hat die schwarze
       Katze im Tunnel gesehen‘ mehr.“ Es diene auch der Verlässlichkeit der
       Entscheidungen, wenn zum Beispiel die Fraktions-Obleute der zuständigen
       Ausschüsse Äußeres und Verteidigung in die Entscheidung rechtzeitig mit
       eingebunden würden.
       
       Vertrauliche Obleute-Unterrichtungen sind etwa in Verteidigungsfragen schon
       üblich. Die Informationen geraten dann oft auf Umwegen an die
       Öffentlichkeit. Jan van Aken, Rüstungsexperte der Linksfraktion,
       kommentierte daher: Immerhin „wüchse damit die Chance, dass es ein Leck
       gibt“. Polenz’ Idee sei zwar „ein guter Schritt, aber nicht genug“.
       
       Die Grünen-Politikerin Katja Keul sagte: „Das freut mich unheimlich, dass
       das Thema endlich in der Koalition angekommen ist.“ Allerdings wollten auch
       die Grünen kein „weiteres Geheimgremium“ einrichten, sondern eher einen
       Bundestags-Unterausschuss befassen.
       
       25 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrike Winkelmann
       
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