# taz.de -- Wahl in Mexiko: Oppositionskandidat gewinnt
       
       > Einheit und Versöhnung: Dazu rief der künftige Präsident Mexikos die
       > Bevölkerung nach der Wahl auf. Enrique Peña Nieto von der
       > Institutionalisierten Revolution lag am Ende klar vorn.
       
 (IMG) Bild: 38 Prozent lassen ihn strahlen: Wahlsieger Enrique Peña Nieto.
       
       MEXIKO-STADT dpa | Zwölf Jahre nach dem Verlust der Macht kehrt die Partei
       der Institutionalisierten Revolution (PRI) in Mexiko an die Regierung
       zurück. Ihr Kandidat Enrique Peña Nieto gewann am Sonntag die
       Präsidentenwahl klar. Er wird als Nachfolger von Präsident Felipe Calderón
       das größte spanischsprachige Land der Welt in den kommenden sechs Jahren
       regieren. Das Land leidet seit Jahren unter massiver Gewalt und einem
       Drogenkrieg mit Zehntausenden Toten.
       
       Nach Angaben der Nationalen Wahlbehörde IFE kam Peña Nieto auf rund 38
       Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei lag der linksgerichtete Andrés Manuel
       López Obrador von der Partei der Demokratischen Revolution PRD mit 31
       Prozent der Stimmen. Josefina Vázquez Mota von der Regierungspartei PAN
       belegte mit bis zu 26 Prozent den dritten Platz. Gabriel Quadri von der
       Neuen Allianz erreichte gut 2 Prozent der Stimmen. Die Zahlen beruhen auf
       der sogenannten Schnellzählung, die nach Angaben der Wahlbehörde bis zum
       Montagabend (Ortszeit) andauern wird.
       
       Calderón, der selbst nicht mehr hatte antreten dürfen, gratulierte Peña
       Nieto und sicherte ihm die Unterstützung seiner Regierung bis zur
       Amtsübergabe im Dezember dieses Jahres zu. In einer ersten Reaktion rief
       Peña Nieto vor seinen jubelnden Anhängern zu Einheit und Versöhnung: „Bei
       dieser Wahl haben die Demokratie und Mexiko gewonnen“, sagte er.
       
       Vázquez Mota war zuvor vor ihre Anhänger getreten und hatte völlig
       überraschend noch vor der Bekanntgabe offizieller Resultate durch die
       Wahlbehörde den Sieg Peña Nietos eingestanden. López Obrador erklärte
       dagegen, er werde bis zum Ende der Zählung abwarten, ehe er sich äußern
       werde.
       
       Für die Partei der Nationalen Aktion, die mit den Präsidenten Vicente Fox
       und Felipe Calderón zwei Amtszeiten regiert hat, bedeutet der Wahlausgang
       eine schwere Niederlage.
       
       Analysten sagten am Abend, die Wahlschlappe sei die Rechnung für die
       Unfähigkeit insbesondere der Regierung Calderóns gewesen, die zunehmende
       Gewalt im Lande einzudämmen und die Armut wirkungsvoll zu bekämpfen. Bis
       zum Ende dieses Jahres dürfte die Zahl der Toten im Drogenkrieg auf
       annähernd 60.000 steigen.
       
       Der klare Sieg der PRI manifestierte sich auch bei den Parlamentswahlen und
       den Wahlen in den Bundesstaaten, wo sie mindestens drei Gouverneursposten
       eroberte. Schon bisher regiert die Partei in 20 der 32 Bundesstaaten.
       Mexiko-Stadt bleibt allerdings in der Hand der PRD, da deren Kandidat
       Miguel Ángel Mancera klar siegte und damit Nachfolger von Bürgermeister
       Marcelo Ebrard wird.
       
       2 Jul 2012
       
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