# taz.de -- Linker Kandidat will Ergebnis anfechten: „Schmutzige“ Wahl in Mexiko
       
       > Stimmenkauf und Manipulation der Wahlergebnisse in Mexiko. Der
       > unterlegene Linke, López Obrador, erhebt schwere Vorwürfe gegen
       > Wahlsieger Peña Nieto.
       
 (IMG) Bild: Studentenproteste gegen eine angebliche Wahlfälschung in Mexiko-Stadt.
       
       MEXIKO-STADT taz | Der bei Mexikos Präsidentschaftswahlen unterlegene
       Kandidat Andrés Manuel López Obrador will das Ergebnis anfechten. Der
       Linkspolitiker sprach von vielen Unregelmäßigkeiten und dem Kauf von
       Millionen von Stimmen.
       
       Zudem warf er seinem Konkurrenten Enrique Peña Nieto vor, dessen Partei der
       Institutionalisierten Revolution (PRI) habe die Grenze der
       Wahlkampfausgaben weit überschritten. Nach Auszählung fast aller Stimmen
       unterlag López Obrador dem PRI-Politiker bei den Wahlen am Sonntag um etwa
       6,5 Prozent.
       
       Bereits im Vorfeld der Wahlen hatte es zahlreiche Klagen gegeben. So hatte
       die bislang regierende konservative Partei Pan der PRI vorgeworfen,
       Kreditkarten verteilt und damit Stimmen gekauft zu haben. Beobachter
       bestätigten der taz, sie hätten gesehen, wie Wählern Geld geboten worden
       sei, wenn sie PRI wählten.
       
       In den sozialen Netzwerken kursierten am Wahltag zahlreiche Videos und
       Fotos, die auf Betrug hinwiesen. Aufnahmen zeigten, wie Urnen gestohlen
       oder Menschen zum Votum für eine Partei gezwungen werden. Andere
       bestätigen, wie Parteigänger der PRI noch am Wahltag illegal Geschenke
       verteilen.
       
       Die Studentenbewegung hatte dazu aufgerufen, den Urnengang zu beobachten.
       Immer wieder, so berichten Aktivisten, seien sie dabei von Polizisten und
       PRI-Anhängern angegriffen worden. Am Montag demonstrierten in der
       Hauptstadt 15.000 Studierende für ein „Mexiko ohne PRI“ und gegen einen
       Präsidenten Peña Nieto.
       
       ## Schon 2006 Wahlbetrug
       
       López Obrador hatte schon die letzten Präsidentschaftswahlen 2006 wegen
       Wahlbetrugs angefochten. Damals mobilisierte er bis zu einer Million
       Anhänger, die über Wochen die Innenstadt der Metropole lahmlegten.
       
       Nun werde er alle legalen Mittel nutzen, um zu verhindern, dass Peña Nieto
       durch Betrug an die Macht komme, sagte er: „Wir haben mit klarem Vorsprung
       gewonnen.“
       
       Peña Nieto forderte indes López Obrador dazu auf, das Ergebnis zu
       akzeptieren. Auf Konfrontation mit der Linken will er offensichtlich nicht
       gehen.
       
       Bereits am Wahltag sprach er von „nationaler Versöhnung“, am Montag
       kündigte er an: „Ich bin interessiert daran, mit allen politischen Parteien
       zusammenzuarbeiten.“
       
       3 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolf-Dieter Vogel
       
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