# taz.de -- Eurogruppen-Chef zur Schuldenkrise: Rüffel für Rösler
       
       > Eurogruppen-Chef Juncker kritisiert die deutsche Politik: Zuletzt hatte
       > der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler den Austritt Athens aus der Eurozone
       > für verkraftbar gehalten.
       
 (IMG) Bild: Entspannter Minister: Für Philipp Röser hat ein Austritt Griechenlands aus dem Euro „seinen Schrecken verloren“.
       
       BERLIN dpa/rtr | Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat Entscheidungen
       über Euro-Rettungsmaßnahmen für die nächsten Tage angekündigt. „Wir sind an
       einem entscheidenden Punkt angekommen“, sagte der luxemburgische
       Regierungschef der Süddeutschen Zeitung.
       
       „Die Welt redet darüber, ob es die Euro-Zone in einigen Monaten noch gibt.“
       Die Euro-Länder müssten jetzt „mit allen verfügbaren Mitteln“ ihre feste
       Entschlossenheit zeigen, die Finanzstabilität der Währungsgemeinschaft zu
       garantieren: „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“
       
       Teile der deutschen Politik griff Juncker scharf an. Er frage sich, warum
       Deutschland die Euro-Zone „wie eine Filiale“ behandele. Danach gefragt, wie
       viel Zeit Griechenland noch für Reformanstrengungen bleibe, sagte Juncker:
       „Ich wundere mich immer wieder, dass man vor allem in der Bundesrepublik
       stets mahnt, wir müssen den Troika-Bericht abwarten. Aber schon bevor er da
       ist, erklärt man was drin steht.“
       
       Dies sei keine europäische, sondern deutsche Innenpolitik. „Wieso
       eigentlich erlaubt sich Deutschland den Luxus, andauernd Innenpolitik in
       Sachen Eurofragen zu machen? Warum behandelt Deutschland die Euro-Zone wie
       eine Filiale?“
       
       ## Seehofer unterstützt Röslers Aussagen
       
       Juncker betonte, ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone gehöre nicht
       zu seiner „Arbeitshypothese“. Zuletzt hatte Bundeswirtschaftsminister
       Philipp Rösler (FDP) erklärt, für ihn habe ein Austritt Athens „längst
       seinen Schrecken verloren“. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst
       Seehofer sagte, er teile die Einschätzung von FDP-Chef Philipp Rösler, dass
       ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone seinen Schrecken
       verloren habe. „Ich gebe dem Philipp Rösler uneingeschränkt Recht“, sagte
       Seehofer in einem am Sonntag aufgezeichneten ZDF-Interview in Berlin auf
       eine entsprechende Frage.
       
       Vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise trifft US-Finanzminister Timothy
       Geithner heute (Montag) mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)
       zusammen. Das kurzfristig anberaumte Treffen findet auf Schäubles
       Urlaubsinsel Sylt statt. Anschließend reist Geithner nach Frankfurt am Main
       weiter, wo er mit dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario
       Draghi, zusammentrifft.
       
       30 Jul 2012
       
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