# taz.de -- Abschiebungen aus Libanon nach Syrien: Keine Sicherheit für Flüchtlinge
       
       > Die Sicherheitsbehörden im Libanon haben 14 Syrer ausgewiesen, weil sie
       > angeblich Kriminelle sind. Es wird befürchtet, dass sie dort exekutiert
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Erhoffte Rettung: Syrische Flüchtlinge im Libanon.
       
       BEIRUT taz | „Wir dachten, wir wüssten mit Paranoia umzugehen, immerhin
       waren wir vom Regime einiges gewöhnt, schon in Friedenszeiten“, sagte
       Haschem, Internet-Aktivist aus Damaskus, gegenüber der taz im vermeintlich
       sicheren Exil in Beirut. „Nun haben die Libanesen aber Syrer ausgewiesen,
       die wir zwar nicht als Aktivisten kennen. Aber selbst wenn sie 'Kriminelle'
       sein sollten, wie die libanesischen Behörden behaupten, ist es nicht
       korrekt, sie in den Krieg zurückzuschicken“, erklärte Haschem.
       
       Die libanesischen Sicherheitsbehörden haben in der vergangenen Woche 14
       Syrer nach Syrien ausgewiesen, weil sie angeblich „eine Bedrohung für die
       libanesische Gesellschaft“ darstellten.
       
       Der Führer der Sozialistischen Progressiven Partei (PSP) im Libanon, der
       Druse Walid Dschumblat, verurteilte die Deportation der vor dem Krieg
       geflüchteten Syrer. Er beschuldigte den Direktor der libanesischen
       Sicherheitsbehörden, General Abbas Ibrahim, dass er die 14 Menschen „dem
       Regime in die Hände spiele“.
       
       Dschumblat schrieb auf seiner persönlichen Website, dass Ibrahim „einmal
       mehr seine totale Hörigkeit“ dem syrischen Regime gegenüber bewiesen habe.
       Ibrahim müsse sich darüber im Klaren sein, dass die 14 „alle zusammen
       exekutiert“ würden. „Wir sind gegen jegliche Abschiebung von Syrern, egal
       was sie auch immer gemacht haben sollen.“
       
       ## Menschenrechtler an Ausreise gehindert
       
       Aus anderen Abteilungen des Innenministeriums war zu erfahren, dass man mit
       der Abschiebung nicht d’accord gehe und dass es „keine politische
       Entscheidung“ gewesen sei. Auch die christlichen Maroniten verurteilten die
       Abschiebung der Syrer in den sicheren Tod. Diese hatten gegenüber der
       Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärt, dass sie sich vor
       einer Rückkehr nach Syrien fürchteten.
       
       Unterdessen wurde der international bekannte libanesische Menschenrechtler
       und Aktivist Wissam Tarif am Beiruter Flughafen an der Ausreise in die
       Türkei gehindert. Tarifs Pass soll auf Anordnung von Sicherheitschef
       General Ibrahim hin konfisziert worden sein.
       
       Der Aktivist Omar Harous, der diese Information in Beirut an die Presse
       gab, stellte mit Nachdruck fest, dass es „keinerlei juristische Begründung“
       für die Handlung der Flughafenbehörden gegeben habe. Derweil gab das
       Syrische Institut für Cinematografie bekannt, dass der bekannte alawitische
       Filmregisseur Bassam Mohieddin in einem Vorort von Damaskus erschossen
       wurde.
       
       9 Aug 2012
       
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 (DIR) Schwerpunkt Syrien
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