# taz.de -- Olympia Tag 16 – Die letzten Wettkämpfe: Der letzte Tag gehört den Favoriten
       
       > Die Goldmedaillen in den Ballsportarten gehen an die Favortien. Den
       > deutschen Hockeyherren steigt der Olympiasieg dagegen zu Kopf.
       
 (IMG) Bild: Die französischen Handballer proben den Fingerzeig zum Titelhattrick
       
       Der Wettkampf des Nachmittags: Im [1][Basketballfinale] dürften die Spanier
       das US-amerikanische Dream Team herausfordern. Sie treten nicht an, um sich
       die Silbermedaille abzuholen. Von Beginn an steigen sie ihrem scheinbar
       übermächtigen Gegner auf die Füße und erspielen sich gute Wurfpositionen.
       
       Besonders gut machten die Spanier ihre Sache im zweiten Viertel (31:24) und
       im dritten (24:24). Dass es nicht zur großen Sensation reicht, liegt vor
       allem an einer kurzen Schwächeperiode zu Beginn des letzten Viertels, als
       sich die US-Amerikaner leicht, aber entscheidend absetzen können. Spanien
       beweist trotzdem, wie man mit starkem Teamspiel der individuellen Klasse
       von Kobe Bryant, Kevin Durant oder Lebron James beikommen kann.
       
       Die Athleten des Nachmittags: Denkbar knapp setzen sich die französischen
       Handballer im Finale gegen Schweden durch. Am Ende heißt es für das Team um
       Nikola Karabatic 22:21. Für Schweden ist es die vierte Niederlage in einem
       Olympiafinale, für Frankreich dagegen ist es nach dem Endspiel in Peking
       2008 der zweite Sieg in Folge. König Karl und Königin Silvia müssen am Ende
       mitansehen, wie die französischen Spieler auf dem laufstehlangem
       Siegerpodest ihren Triumph mit der Usain-Bolt-Siegerpose feiern. Ist das
       vielleicht schon der Fingerzeig für einen möglichen Hattrick in vier
       Jahren?
       
       Der Fehlstart des Nachmittags: Fast wie echte Rockstars benehmen sich die
       deutschen Hockeyherren nach ihrem Olympiasieg über die Niederlande am
       frühen Sonntagmorgen. Auf dem Traumschiff MS Deutschland feiern sie ihre
       Goldmedaillen so ausgelassen, dass „einiges kaputtgegangen“ sei. Selbst
       Michael Vesper, der Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft, kommt
       an Deck um sich ein eigenes Bild der Schäden zu machen. Reumütig
       entschuldigen sich die Hockeyspieler. Dem Kapitän wird ein Hockeyschläger
       und ein signiertes Trikot überreicht. Vermutlich haben sie aber keine
       andere Wahl, denn am Montag wollen die Hockey-Olympiasieger mit dem
       ramponierten Schiff ihre Rückreise nach Hamburg antreten.
       
       Die Schlussfolgerung: Der Rest der Welt kann sich mühen wie er will,
       letztlich werden die Ballsportarten (der Männer) von den Favoriten
       gewonnen. Die [2][USA im Basketball], Frankreich im Handball, [3][Kroatien
       im Wasserball], Deutschland im Hockey. Nur [4][Mexikos Fußballsieg] über
       Brasilien überrascht.
       
       Wer noch? 
       
       Volleyball (Männer): Gold: Russland | Silber: Brasilien | Bronze: Italien
       (Russland – Brasilien 3:2 [19:25, 20:25, 29:27, 25:22, 15:9] | Italien -
       Bulgarien 3:1 [25:19,23:25,25:22,25:21])
       
       Handball (Männer): Gold: Frankreich | Silber: Schweden | Bronze: Kroatien
       (Frankreich – Schweden 22:21 | Kroatien – Ungarn 33:26)
       
       [5][Basketball (Männer):] Gold: USA | Silber: Spanien | Bronze: Russland
       (USA – Spanien 107:100 | Russland – Argentinien 81:77)
       
       [6][Wasserball (Männer):] Gold: Kroatien | Silber: Italien | Bronze:
       Serbien (Kroatien – Italien 8:6 | Serbien – Montenegro 12:11)
       
       Rhythmische Sportgymnastik (Mannschaft, Frauen): Gold: Russland | Silber:
       Weißrussland | Bronze: Italien
       
       [7][Mountainbike (Männer):] Gold: Jaroslav Kulhavy (Tschechien) | Silber:
       Nino Schurter (Schweiz)| Bronze: Marco Fontana (Italien)
       
       Moderner Fünfkampf (Frauen): Gold: Laura Asadauskaite (Litauen)| Silber:
       Samantha Murray (Großbritannien) | Bronze: Yane Marques (Brasilien)
       
       Boxen, Weltergewicht bis 69 Kilo (Männer): Gold: Serik Sapijew (Kasachstan)
       | Silber: Freddie Evans (Großbritannien) | Bronze: Andrej Samkowoi
       (Russland) und Taras Schelestjuk (Ukraine)
       
       Boxen, Halbschwergewicht bis 81 Kilo (Männer): Gold: Jegor Mechonzew
       (Russland) | Silber: Adilbek Nijasymbetow (Kasachstan) | Bronze: Yamaguchi
       Falcão (Brasilien) und Alexander Gwosdyk (Ukraine)
       
       Boxen, Superschwergewicht über 91 Kilo (Männer): Gold: Anthony Joshua
       (Großbritannien) | Silber: Roberto Cammarelle (Italien) | Bronze:
       Magomedrasul Medzhidov (Aserbaidschan) und Iwan Dytschko (Kasachstan)
       
       Ringen, Freistil, Halbschwergewicht bis 96 Kilo (Männer): Gold: Jacob
       Varner (USA) | Silber: Waleri Andrijzew (Ukraine) | Bronze: George
       Gogschelidse (Georgien) und Khetag Gazyumov (Aserbaidschan)
       
       Was noch? 
       
       Aus, aus, aus! Die Spiele sind aus! Nur noch die Abschlussfeier steht auf
       dem Programm. Schön war's.
       
       12 Aug 2012
       
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