# taz.de -- Olympia Tag 16 – Der letzte Vormittag: Zu Bronze geschrien
       
       > Marathonläufer Stephen Kiprotich holt das erste Gold für Uganda. Der
       > kroatische Handballtrainer schreit seine Jungs zu Bronze. Und Lena
       > Schönborn muss noch ganz schön ackern.
       
 (IMG) Bild: Die kroatischen Handballer sind ziemlich gut – aber ohne die Schreie des kroatischen Trainers wahrscheinlich nur halb so gut
       
       Der Wettkampf des Vormittags: Der [1][Marathon]. Am letzten Tag herrschen
       in London Temperaturen, die man dort gar nicht gewohnt ist: 24 Grad und
       Sonnenschein. Und ausgerechnet an diesem Tag findet der Marathon der Männer
       statt. Dieser Wettbebwerb ist schon hart genug und der längste sowieso: Die
       Strecke hat 42,195 Kilometer.
       
       Der 35 Jahre alte Südafrikaner Coolboy Ngamole kollabiert in der
       Schlussphase und liegt völlig erschöpft am Straßenrand. Mehrere andere
       Läufer sinken nach dem Überqueren der Ziellinie völllig ausgelaugt in sich
       zusammen. Der Sieger Stephen Kiprotich aus Uganda läuft trotzdem den
       kenianischen Favoriten davon. Er setzt sich fünf Kilometer vor Schluss
       entscheidend ab und kommt nach 2:08,01 Stunden ins Ziel am Buckingham
       Palace. „Das bedeutet mir viel“, sagt der Olympiasieger später. „Seit 1972
       haben wir keine Goldmedaille mehr gewonnen, jetzt sind alle sehr
       glücklich.“
       
       Der Athlet des Vormittags: Der kroatische Handballtrainer Slavko Goluza.
       Der Mann ist schon in der ersten Pause des Spiels um Bronze völlig heiser,
       schreit aber immer noch die ganze Halle zusammen, wenn seine Spieler Mist
       bauen – und zwar bis zum Schluss. Dabei spielen die Kroaten ein souveränes
       Match, gewinnen am Ende deutlich mit 33:26 gegen die Ungarn.
       
       Der Fehlstart des Vormittags: Lena Schönborn, Rekordhalterin und
       Olympiasiegerin des Modernen Fünfkampfs von 2008 liegt nach der ersten
       Disziplin Fechten nur auf Platz 11 und 144 Punkte hinter der führenden
       Lettin Elena Rublevska. Nach dem Schwimmen sieht es noch schlechter aus:
       Platz 16.
       
       In Sekunden umgerechnet hat sie damit einen Rückstand von 38 Sekunden auf
       die nun Erstplatzierte Adrienn Toth aus Ungarn. Für die 26-Jährige wird es
       noch ein ganz schön anstrengender Arbeitstag werden, will sie an Ihre
       früheren Erfolge anknüpfen. Die zweite Deutsche Annika Schleu konnte sich
       nach dem Schwimmen um einen Platz auf Rang 30 verbessern und liegt über
       eine Minute hinter der Führenden.
       
       Die Schlussfolgerung: Der Vormittag des letzten Olympiatages lässt sich
       etwas gemächlich an. Wie sich das für einen Sonntagvormittag eben gehört.
       
       Wer noch? 
       
       Im Spiel um Platz 3 beim Volleyball der Männer holt Italien gegen Bulgarien
       Bronze mit 3:1 Sätzen (25:19, 23:25, 25:22, 25:21).
       
       Russland holt sich ebenfalls Bronze im Basketball der Männer. In einem
       dramatischen Spiel besiegen sie Argentinien knapp mit 81:77.
       
       Boxen, Fliegengewicht bis 52 Kilo (Männer): Gold: Robeisy Ramírez (Kuba) |
       Silber: Nyambayar Tugstsogt (Mongolei) | Bronze: Michael Conlan (Irland)
       und Mischa Alojan (Russland)
       
       Boxen, Leichtgewicht bis 60 Kilo (Männer): Gold: Wassyl Lomatschenko
       (Ukraine) | Silber: Han Soonchul (Südkorea) | Bronze: Yasniel Toledo (Kuba)
       und Evaldas Petrauskas (Litauen)
       
       Ringen, Freistil, Leichtgewicht bis 66 Kilo (Männer): Gold: Tatsuhiro
       Yonemitsu (Japan) | Silber: Sushil Kumar (Indien) | Bronze: Akschurek
       Tanatarow (Kasachstan) und Liván López (Kuba)
       
       [2][Leichtathletik, Marathonlauf (Männer):] Gold: Stephen Kiprotich
       (Uganda) | Silber: Abel Kirui (Kenia) | Bonze: Wilson Kipsang Kiprotich
       (Kenia)
       
       12 Aug 2012
       
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