# taz.de -- Krieg in Syrien: Rebellen greifen Militärflughäfen an
       
       > Angriffe der syrischen Rebellen richten sich gegen die Stützpunkte der
       > Luftwaffe. Das Regime schlägt zurück und will den Aufständischen „schwere
       > Verluste“ zugefügt haben.
       
 (IMG) Bild: Mitglieder der Freien Syrischen Armee in Homs Mitte August.
       
       DAMASKUS/BEIRUT/ISTANBUL dpa | Die syrischen Rebellen greifen nun vermehrt
       die Militärflughäfen des von ihnen bekämpften Regimes von Präsident Baschar
       al-Assad an. Bei einer Attacke auf den Stützpunkt Kuris in der nördlichen
       Provinz Aleppo sollen sie sogar Kampfjets am Boden zerstört haben, wie
       Aktivisten am Samstag berichteten.
       
       Bei der Erstürmung des Luftwaffenstützpunkts Abu Kamal in der östlichen
       Provinz Deir as-Saur haben sie nach eigenen Angaben eine nicht näher
       genannte Zahl von Luftabwehrraketen des Typs „Cobra“ erbeutet. Dazu
       tauchten im Internet auch Aktivisten-Videos auf.
       
       Syrische Staatsmedien berichteten am Samstag von einer Gegenoffensive gegen
       die in der Nähe von Militärflughäfen aktiven Rebellen. Dabei seien diesen
       „schwere Verluste“ zugefügt worden, berichtete die staatliche
       Nachrichtenagentur Sana. Von unabhängiger Seite ließen sich auch diese
       Informationen nicht überprüfen.
       
       Am Freitag hatte ein Kommandeur der Aufständischen in Aleppo angekündigt,
       dass sich die bewaffneten Assad-Gegner künftig auf die militärische
       Infrastruktur der syrischen Luftwaffe konzentrieren wollten. In den
       vergangenen Wochen hat das Regime zunehmend mit Helikoptern und Kampfjets
       Stellungen der Rebellen, aber auch unterschiedslos ganze Wohnviertel in
       Großstädten wie Aleppo bombardiert.
       
       Dies hatte zu einem Anschwellen des Flüchtlingsstroms vor allem in die
       benachbarte Türkei geführt, wo inzwischen mehr als 80.000 syrische
       Kriegsvertriebene eingetroffen sind. Der türkische Ministerpräsident Recep
       Tayyip Erdogan bekräftigte deshalb die Forderung seines Landes nach einer
       Schutzzone in Syrien selbst.
       
       Der Weltsicherheitsrat müsse dafür seine Uneinigkeit überwinden und eine
       Resolution für eine Flugverbotszone verabschieden, sagte Erdogan nach
       Angaben türkischer Medien vom Samstag in einem Fernsehinterview am
       Freitagabend. „Man kann keine Schutzzone einrichten, ohne zunächst eine
       Flugverbotszone zu erklären", sagte Erdogan demnach. Die Risiken seien
       sonst zu groß. Das Vorhaben stößt allerdings bei westlichen Regierungen
       noch auf Vorbehalte.
       
       Derweil trat der algerische Karrierediplomat Lakhdar Brahimi am Samstag die
       Nachfolge Kofi Annans als Syrien-Vermittler der UN und der Arabischen Liga
       an. Annan war mit seinem Plan eines Waffenstillstands und eines daraufhin
       einsetzenden Dialogs zwischen den verfeindeten Seiten in Syrien
       gescheitert. Unklar ist, ob Brahimi mehr Erfolg hat. Dem Vernehmen nach
       will er in den nächsten Wochen nach Syrien reisen und Gespräche am Sitz der
       Arabischen Liga in Kairo führen.
       
       1 Sep 2012
       
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