# taz.de -- Kommentar Neue Partei in Österreich: Konkurrenz für rechte Populisten
       
       > Frank Stronach, 80-jähriger Milliardär, will in Österreich mit seiner neu
       > gegründeten Partei Team Stronach in die Regierung. So abwegig ist das
       > nicht.
       
       Wenn man kein Geld hat, hört einem keiner zu“. Frank Stronach, der
       80-jährige Milliardär, der in Österreich mit seiner neu gegründeten Partei
       Team Stronach gern in die Regierung möchte, trifft den Nagel auf den Kopf.
       Er hat es als mittelloser Einwanderer aus der Steiermark in Kanada
       ordentlich zu Geld gebracht. Sein Milliardenvermögen erlaubt ihm, milde
       Gaben zu verteilen: von der Wiener Staatsoper bis zu den Opfern von
       Hurrikan „Katrina“.
       
       Stronach glaubt, die Welt auf seine Weise retten oder zumindest die
       Republik Österreich sanieren zu könne: mit Strebsamkeit, ohne Schulden zu
       machen, mit klugem Wirtschaften.
       
       Immerhin wünschen 40 Prozent der Befragten in Umfragen, dass Stronach in
       die Regierung kommt. 10 bis 16 Prozent würden ihn auch wählen. Dass er
       diese sensationellen Werte auch realisiert, wenn er in einem Jahr gewählt
       wird, ist gar nicht auszuschließen. Ein praktisch unlimitiertes Werbebudget
       sorgt für ständige Medienpräsenz. Die Regierungsparteien, die sich durch
       Korruptionsaffären und das erbärmliche Bemühen um deren Vertuschung
       unmöglich gemacht haben, treiben ihre Anhänger geradezu in die Arme
       begnadeter Populisten. Und die rechte FPÖ, die sonst von der Verdrossenheit
       der Wählerschaft profitiert, steckt selbst im Korruptionssumpf. Sie würde
       am meisten unter der Stronach-Partei leiden.
       
       Trotzdem wird Stronachs Ziel, zur bestimmenden Kraft zu werden, schwerlich
       aufgehen. Die Gefahr, dass sein Stern dann genauso rasch verglüht, wie er
       aufgegangen ist, ist groß. Denn er verliert schnell die Geduld. Und
       Ortsgruppen, die eine Partei an der Basis tragen, kann man – anders als
       Abgeordnete – nicht kaufen. Und auf der Oppositionsbank fünf weitere Jahre
       auf seine Chance zu warten, das wird dem greisen Unternehmer wohl kaum
       Freude bereiten.
       
       28 Sep 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ralf Leonhard
       
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