# taz.de -- Kommentar City-Maut: Auf zur autofreien Innenstadt
       
       > Eine City-Maut ist dann das richtige Mittel, wenn für jede Fahrt einzeln
       > bezahlt werden muss. Und: Die Frage muss geklärt sein, wohin das Geld
       > fließt.
       
 (IMG) Bild: Das Finanzministerium braucht zusätzliches Personal um den Einzug der Kfz-Steuer zu gewährleisten.
       
       Die Zahl der Autos auf den Straßen muss dringend sinken. Tote und Verletzte
       nach Unfällen, Tote und Kranke durch Feinstaub, Kolonnen von Fahrzeugen,
       die den größten Teil ihrer Lebensdauer am Straßenrand stehen und eine
       sinnvollere Nutzung der Flächen verhindern – die Gründe zum Handeln sind
       inzwischen Allgemeingut geworden.
       
       Daher zweifelt in der Debatte um eine City-Maut auch niemand an, dass etwas
       passieren muss. Die Frage ist nur: Ist eine Maut das richtige Mittel? Ist
       sie – unter bestimmten Bedingungen. Wichtig ist vor allem, dass es keine
       Pauschale gibt, sondern für jede Fahrt einzeln bezahlt werden muss.
       
       Damit hätte die Maut einen ganz großen Vorteil im Vergleich zu anderen
       Instrumenten, etwa der Kfz-Steuer: Bei einer pro Fahrt erhobenen Maut spürt
       der Autofahrer bei jeder Benutzung des Fahrzeugs, dass es kostet. Wichtig
       ist außerdem die Frage, wohin das Geld fließt. In mehr Straßen, breitere
       Autobahnen?
       
       Oder in bessere Wege für Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr? Und
       schließlich muss der Mautbereich sinnvoll gewählt werden, damit der
       motorisierte Verkehr nicht den umgekehrten Fluss nimmt – in Richtung grüne
       Wiese. Dass die Maut nicht missbraucht werden darf, um Daten zu sammeln,
       sollte sich von selbst verstehen.
       
       Natürlich, eine Maut wird nicht alle Probleme auf einen Schlag lösen.
       Ebenso wenig ersetzt sie andere Instrumente, die das Fahren und Besitzen
       von Autos möglichst unattraktiv machen sollen: öffentliche Fahrradverleihe
       etwa, ein gutes Netz von Radspuren, den Ausbau von Mietwagensystemen, die
       das Ausleihen und Abstellen an unterschiedlichen Orten ermöglichen,
       Parkraumbewirtschaftung. Die Maut muss ein Schritt auf dem Weg zu
       weitgehend autofreien Städten sein. Je früher die Betroffenen umsteigen,
       desto besser.
       
       5 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Kfz-Steuer
       
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