# taz.de -- Kolumne Welthundetag: Tier mit Boni
       
       > Am 10. Oktober ist Welthundetag. Der Hund, er lebe hoch! Warum nur werden
       > im Netz ständig die Katzen gefeiert? Hunde sind lustiger und süßer.
       
 (IMG) Bild: Der süßeste Hund der Welt. So wie alle anderen auch.
       
       BERLIN taz | Es ist eine Demütigung. Ausgerechnet der Kollege, der mit
       seinen [1][Katzenkolumnen] einen gewissen Ruhm erreicht hat, weist uns
       heute darauf hin, dass Welthundetag ist. Argh!!! Nichts vorbereitet, nichts
       in der Schublade. taz.de rutscht völlig blauäugig in diesen – doch so
       wichtigen – Tag.
       
       Heute wäre die Chance, all den Katzenliebhabern, den Catcontentsüchtigen,
       all den Unwissenden endlich mal die Meinung zu sagen. Hätte ich doch
       recherchiert! Dann könnte ich mit Zahlen um mich werfen, mit Statistiken,
       mit Glücksforschung. Nichts. Der Hund liegt schlummernd hinter mir und weiß
       genausowenig wie ich, wie ich der übermächtigen Catlovergemeinde da draußen
       beibringen kann, dass ein Hund tausendmal mehr bietet als tausend Katzen.
       
       Die Hunde haben es schwer im Netz. Während Spiegel Online eine eigene
       [2][„Cat content“-Seite] pflegt, sucht man die „Dog content“-Seite
       vergeblich. Youtube, Facebook und Twitter wimmeln nur so vor süüüüßen
       Katzenvideos. Klar, süße Hundevideos gibt es auch, sie werden aber nie so
       viral wie die Kitty-Filmchen.
       
       Warum? Ein Hund ist quasi eine Katze mit zusätzlichen Gadgets. Er kuschelt
       wie eine Katze. Er freut sich, wenn man nach Hause kommt. Er wärmt den
       Bauch. Er ist elegant. Er kann Mäuse fangen (oder es zumindest versuchen).
       Er kann seinen eigenen Kopf haben, oft ist es jedoch sein eigener Kopf, der
       ihm sagt, es sei besser, keinen eigenen Kopf zu haben, bzw. den Anschein zu
       erwecken, keinen zu haben. Clever, oder? Er ordnet sich unter – nicht, weil
       er keinen Willen hat, sondern schlicht, weil das Leben dann leichter läuft.
       
       Jetzt kommen wir zu den Gadgets, den Boni, den Extras, die ein Hund bietet
       und die keine Katze der Welt im Paket hat. Man kann mit ihm rausgehen und
       rennen, er bleibt wie durch eine unsichtbare Leine immer an sein
       Frauchen/Herrchen gebunden. Er belustigt andere Menschen in der S-Bahn und
       knüpft neue Kontakte (die manchmal auch für das Frauchen/Herrchen von
       Nutzen sein können). Er fliegt mit in den Urlaub und beschützt
       Frauchen/Herrchen am Strand vor aufdringlichen Exhibitionisten. Er geht
       ohne Murren in eine Hundepension. Er kommt mit ins Büro und legt den
       knurrigen Kollegen so lange und oft seinen Teddy vor die Füße, bis deren
       Herz erweicht und sie – heimlich – den Teddy werfen.
       
       Peter Fox singt: „Jeder hat n' Hund aber keinen zum Reden“. So ist es. Mit
       einem Hund kann man wunderbar reden, da braucht man weder Katzen noch
       andere Menschen.
       
       10 Oct 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Kolumne-zum-Weltkatzentag/!99124/
 (DIR) [2] http://www.spiegel.de/thema/cat_content/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicola Schwarzmaier
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