# taz.de -- Nationales Waffenregister kommt: Pistolen und Gewehre in einer Datei
       
       > Ab Januar werden alle legalen Waffen in Deutschland in einem zentralen
       > Register erfasst. Danach sollen auch Händler und Hersteller dokumentiert
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Ab ins Register mit dem Zeug!
       
       BERLIN dpa | Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) erwartet vom
       neuen Nationalen Waffenregister einen „erheblichen Sicherheitsgewinn“ für
       Deutschland. In der zentralen Datenbank sollen die schätzungsweise
       mindestens 6 Millionen legalen Waffen in Deutschland verzeichnet sein.
       
       Bundestag und Bundesrat hatten das Register auch unter dem Eindruck von
       Amokläufen, etwa in Erfurt oder Winnenden, beschlossen. Es gehe wie geplant
       zum 1. Januar 2013 an den Start, sagte Friedrich bei der Vorstellung des
       Projekts am Montag in Berlin. Damit könnten die Sicherheitsbehörden künftig
       auf einen einheitlichen Datenpool zugreifen, der stets aktuell gehalten
       werde, sagte Friedrich.
       
       Bislang sind die Daten über genehmigungspflichtige Waffen bei 551 einzelnen
       Behörden gespeichert, die aber nicht miteinander vernetzt sind. Zum Teil
       werden die Daten noch auf Karteikarten festgehalten. Das Waffenregister
       wird damit zwei Jahre früher als von der EU gefordert eingeführt.
       Allerdings tritt zunächst nur eine erste Stufe in Kraft: die Registrierung
       der legalen Waffen. In einer zweiten Stufe sollen auch Hersteller, Händler,
       Importeure und die Reihe der Besitzer dokumentiert werden.
       
       Bis dahin werden nach Friedrichs Angaben noch „ein bis zwei Jahre“
       vergehen. Nach der EU-Waffenrichtlinie ist spätestens bis Ende 2014 ein
       computergestütztes Register zu schaffen.
       
       ## Rechtssicherheit für Sportschützen
       
       Lorenz Caffier, der Vorsitzende der Innenministerkonferenz der Länder,
       sagte bei der Vorstellung: „Die örtlich zuständigen Waffenbehörden in
       Deutschland werden künftig eine Sprache sprechen, egal ob auf der
       Schwäbischen Alb oder auf der Insel Rügen.“ Dadurch entstehe
       Rechtssicherheit für Sportschützen, Schützenvereine, Waffensammler,
       Hersteller und Händler, sagte der CDU-Innenminister von
       Mecklenburg-Vorpommern.
       
       Die Linke im Bundestag äußerte sich hingegen kritisch: „Innenminister
       Friedrich ist bekannt für Schnellschüsse, die dann an der Realität oder an
       handwerklichem Ungeschick scheitern“, sagte der Innenexperte der Fraktion,
       Frank Tempel. Es sei mehr als fraglich, dass das geplante Nationale
       Waffenregister Anfang 2013 tatsächlich seine Arbeit aufnehmen kann.
       
       19 Nov 2012
       
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