# taz.de -- Roman Maria Koidl: Steinbrücks Doch-Nicht-Online-Berater
       
       > Roman Maria Koidl sollte Peer Steinbrücks Image im Netz aufpolieren. Doch
       > seine Hedgefonds-Vergangenheit kommt dann doch nicht so gut an in der
       > SPD.
       
 (IMG) Bild: Ein Tausendsassa, auf den nun doch verzichtet wird: Roman Maria Koidl
       
       Roman Maria Koidl ist ein Mann nach Peer Steinbrücks Geschmack. Der
       45-Jährige ist ein Tausendsassa, Unternehmer, Kunstsammler, Autor von
       Popliteratur. Er arbeitete als Journalist bei Antenne Bayern und als
       Unternehmensberater. Er jonglierte mit riskanten Geschäften, etwa als er
       die insolvente Traditionsmarke Most Chocolat kaufte, wieder in die
       Insolvenz gehen ließ und wieder kaufte.
       
       Koidl schien dem designierten SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück der
       richtige Mann zu sein, um sein Wahlkampfteam zu bereichern und das
       Willy-Brandt-Haus mal ordentlich durchzulüften. Das österreichische
       Multitalent sollte das ausbaufähige Image von Peer Steinbrück im Internet
       aufpolieren.
       
       Doch aus der Kooperation wird nichts. „Mit sofortiger Wirkung ziehe ich
       mich aus der Rolle des Beraters Online für die Wahlkampfkampagne von Peer
       Steinbrück im Herbst 2013 zurück. Ich kann nicht vertreten, dass falsche
       und ehrverletzende Berichterstattung gegen mich eingesetzt wird, die darauf
       zielt, den Kandidaten Peer Steinbrück zu beschädigen.“ [1][So steht es seit
       Mittwoch auf Koidls Website].
       
       ## Wie ein Brandbeschleuniger
       
       Denn was Steinbrück als Gewinn für sein Team erschien, löste in der
       SPD-Parteizentrale einen Schock aus. Steinbrücks Bemühen, sich als Streiter
       für mehr Gerechtigkeit zu inszenieren, leidet schon unter den üppigen
       Vortragshonoraren aus der Finanzbranche. Koidl, so die Befürchtung in der
       SPD, wirkt da wie ein Brandbeschleuniger.
       
       Unter anderem hatte der designierte Steinbrück-Berater für den Hedgefonds
       Värde Europe Partners gearbeitet. Dass die SPD an der Regierung in
       Deutschland Hedgefonds zugelassen hatte, hängt an ihr 2012 wie ein
       Mühlstein – dass in Steinbrücks Wahlkampfteam jemand mitwirken sollte, der
       für Hedgefonds gearbeitete hatte, wurde im Willy-Brandt-Haus als unpassend
       empfunden.
       
       Auch dass Koidls Firma Direct Investment Partners ihren Sitz in der Schweiz
       mit günstigen Unternehmenssteuern hat, kam nicht so gut an.
       
       „Mir lag an einer beratenden Unterstützung im Thema Digital/Online, weil es
       meine Überzeugung ist, dass Peer Steinbrück ein exzellenter Kanzler wird“,
       erklärte Koidl Mittwoch. Es klang ein bisschen trotzig.
       
       21 Nov 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.koidl.com/startseite.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Reinecke
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