# taz.de -- Kommentar Google-Kampagne: Der Monopolist wird nervös
       
       > Googles Kampagne zur Diskussion um das Leistungsschutzrecht ist
       > nachvollziehbar – und langweilig. Die Machtprobe hilft nicht wirklich
       > weiter.
       
       Wie lustig: Nachdem die Verlage ohne Leistungsschutzrecht beinahe das Ende
       der gedruckten Tagespresse befürchten, klotzt Google jetzt dagegen und
       prophezeit den Untergang der Netzfreiheit, falls das geplante Gesetz kommt.
       Sollte da etwa jemand nervös geworden sein?
       
       Mit seiner [1][„Verteidige Dein Netz“-Kampagne] gegen das
       Leistungsschutzrecht kassiert Google jedenfalls sein bisher treu gepflegtes
       Image: Der Fastmonopolist in Sachen Suchmaschinen ist eben nicht der
       neutrale Dienstleister für die globale Online-Community, wie Google
       erstaunlich lange behaupten konnte. Sondern ein börsennotiertes Unternehmen
       mit einem eindeutigen Ziel: Wachstum und Gewinnmaximierung.
       
       Von Einnahmen möglicherweise künftig etwas abgeben zu müssen, unterläuft
       diesen Plan, da kann das geplante Leistungsschutzrecht noch so schwammig
       und unklar formuliert sein wie der aktuelle Entwurf. Von daher ist die
       Reaktion von Google so nachvollziehbar wie langweilig. Interessant ist
       vielmehr, dass der Konzern bislang relativ souverän durchblicken ließ, er
       säße doch eh am längeren Hebel: Welche Zeitung, wurde da argumentiert,
       könne es sich leisten, nicht durch Google gelistet im weltweiten Netz
       auffindbar zu sein? Da ist etwas dran – und das macht Googles Volte um so
       spannender: Zweifelt da jemand an seiner Unersetzlichkeit?
       
       Über Sinn und Unsinn eines eigenen Leistungsschutzrechts für Verlage sagt
       das übrigens nichts aus. Zumindest der vorliegende Gesetzentwurf dürfte,
       wie seit Monaten mit guten Argumenten diskutiert, mehr Probleme schaffen
       als lösen und den Verlagen kaum den ersehnten warmen Geldregen bescheren.
       
       Die Machtprobe hilft, das nur am Rande, auch bei den wirklich zentralen
       Fragen nicht weiter. Denn die lauten: Wie schützt man das Netz vor einem
       Machtmissbrauch durch Google – und woher kommt ein Erlösmodell für
       Journalismus im Internet.
       
       27 Nov 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.google.de/campaigns/deinnetz/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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