# taz.de -- Freier Wettbewerb in Deutschland: Kartelle auf dem Vormarsch
       
       > Von Bahnschienen bis zu Süßwaren: Illegale Absprachen gibt es quer durch
       > alle Branchen. Das Bundeskartellamt deckt immer mehr Vergehen auf.
       
 (IMG) Bild: Ein Handschlag – und die Sache ist geritzt.
       
       BONN dpa | Das Bundeskartellamt deckt immer mehr illegale Absprachen von
       Unternehmen auf. Nutznießer eines funktionierenden Wettbewerbs sind letzten
       Endes die Verbraucher.
       
       Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn die Bußgelder, die das
       Bundeskartellamt verhängt, fließen in den Bundeshaushalt. Die Summe der
       verhängten Bußgelder stieg in diesem Jahr um mehr als ein Viertel auf 248
       Millionen Euro. Die Zahl der betroffenen Unternehmen erhöhte sich um ein
       Drittel auf 57.
       
       „Illegale Absprachen finden wir kreuz und quer durch alle Branchen“,
       erklärte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt am Dienstag in
       Bonn. Bußgelder seien in so unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie
       Betonpflastersteinen, Feuerwehrfahrzeugen, Chemiegroßhandel, Automatiktüren
       und Süßwaren verhängt worden. Gut die Hälfte Bußgeldsumme (124,5 Mio Euro)
       verhängte das Kartellamt gegen Mitglieder des sogenannten Schienenkartells.
       Schienenhersteller sollen Absprachen zum Nachteil der Deutschen Bahn
       getroffen haben.
       
       Das Kartellamt bekräftigte, dass im Fall des Schienenkartells im neuen Jahr
       weiter ermittelt werde. Die Wettbewerbshüter gehen nach eigenen Angaben
       Hinweisen nach, dass es auch bei Schienen und Weichen für regionale und
       lokale Käufer zu Absprachen gekommen sein könnte.
       
       Neben dem Kampf gegen Kartellabsprachen prüfte die Bundesbehörde wieder
       viele Fusionsvorhaben: Von insgesamt rund 1.200 angemeldeten
       Zusammenschlussvorhaben unterzog das Amt 21 Fusionen einer vertieften
       Prüfung. Vier Vorhaben wurden untersagt, weitere vier von den beteiligten
       Unternehmen selbst aufgegeben und eine Fusion wurde nur unter Auflagen
       genehmigt.
       
       19 Dec 2012
       
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