# taz.de -- Personaldebatte in der FDP: Niebel ätzt gegen Rösler
       
       > Entwicklungsminister Dirk Niebel stellt in einem Interview Philipp Rösler
       > als FDP-Spitzenkandidat in Frage. Er selbst strebt den Parteivorsitz aber
       > angeblich nicht an.
       
 (IMG) Bild: Das Kandidatenkarussell dreht sich: Philipp Rösler und ein Herausforderer um das Amt des Spitzenkandidaten.
       
       BERLIN dapd | Vor dem Dreikönigstreffen der FDP tritt Präsidiumsmitglied
       Dirk Niebel eine neue Personaldiskussion in seiner Partei los. Es sei
       „nicht zwingend notwendig“, dass FDP-Chef Philipp Rösler die Liberalen als
       Spitzenkandidat in die Bundestagswahl führe, sagte der Entwicklungsminister
       in einem Focus-Interview. Die Entscheidung darüber, wer die FDP in den
       Bundestagswahlkampf führt, soll ein Parteitag im Mai in Nürnberg treffen.
       
       Niebel sagte, ein Spitzenkandidat müsse nicht zugleich Parteichef sein.
       „Ich bin in Baden-Württemberg Spitzenkandidat meiner Partei und nicht
       gleichzeitig Landesvorsitzender. Peer Steinbrück ist im Bund
       Spitzenkandidat der SPD und nicht deren Bundesvorsitzender.“ Wenn es gute
       Gründe gebe, könne eine Partei dies so entscheiden.
       
       Niebel erwartet kein rasches Ende der Personaldebatte in der FDP. „Die
       Diskussion um Positionen innerhalb der FDP wird erst in dem Moment erledigt
       sein, in dem der Bundesparteitag unsere Aufstellung für die Bundestagswahl
       beschlossen hat. Solange wir das nicht entschieden haben, wird die
       Diskussion weiter gehen, weil es noch offene Fragen gibt.“
       
       Auf die Frage, ob er sich selbst den Parteivorsitz zutrauen würde,
       antwortete Niebel: „Ich strebe es nicht an. Ich war fünf Jahre
       Generalsekretär und damit sehr nahe am Parteivorsitzenden dran. Ich weiß,
       was das Amt einem abverlangt und würde es nicht unbedingt wollen.“
       
       Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, sicherte
       unterdessen dem umstrittenen Parteichef Rösler Loyalität zu. „Ich
       unterstütze Philipp Rösler als Vorsitzenden meiner Partei, und das werde
       ich auch nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar tun“, sagte
       Brüderle der Zeit. Brüderle beteuerte, keinerlei Ambitionen zu haben,
       Rösler an der Spitze der FDP folgen zu wollen: „Ich bin bereits
       Vorsitzender – der FDP-Bundestagsfraktion“, sagte Brüderle. Er könne
       „mindestens die nächsten 50 Jahre“ gut damit leben, nicht FDP-Chef zu sein.
       
       27 Dec 2012
       
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