# taz.de -- China und der Energiewende-Klub: „Alibiveranstaltung in der Wüste“
       
       > Bundesumweltminister Altmaier würde China als Partner im geplanten Klub
       > der Energiewendestaaten sehen. Jürgen Trittin kann dem gar nichts
       > abgewinnen.
       
 (IMG) Bild: Umweltminister Altmaier hält Ausschau nach Chinesen.
       
       ABU DHABI dpa | Die Bundesregierung hofft auf eine Mitarbeit von China im
       geplanten Klub der Energiewendestaaten. „China wird zum Pionierland für
       erneuerbare Energien“, sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am
       Dienstag in Abu Dhabi nach einem ersten Treffen von acht Staaten, die sich
       als Gründungsmitglieder an dem Klub beteiligen könnten.
       
       China würde dem Bündnis, das gemeinsam den Ausbau erneuerbarer Energien
       vorantreiben und auf der politischen Agenda nach oben setzen will, Gewicht
       verleihen. Altmaier wollte sich mit Blick auf das vertrauliche Treffen
       nicht zu Details äußern, er zeigte sich aber optimistisch, dass die
       Gründung gelingt.
       
       An den Verhandlungen über die Grundlagen eines solchen Vorreiter-Bündnisses
       nahmen am Rande der weltgrößten Erneuerbare-Energien-Konferenz neben
       Deutschland und China auch Großbritannien, Südafrika, Frankreich, Tonga,
       Marokko und Dänemark teil. Wann eine mögliche Gründungsurkunde
       unterzeichnet werden könnte, blieb unklar.
       
       Zwar ist China derzeit der größte Klimasünder, zugleich werden nirgendwo so
       viele neue Windräder aufgestellt, weil die Abhängigkeit vom Kohlestrom in
       eine ökologische Katastrophe münden könnte. „Wir haben eine exzellente
       bilaterale Zusammenarbeit mit China und die werden wir in Zukunft auch
       weiter ausbauen“, sagte Altmaier.
       
       Der Bundesumweltminister sieht den Klub als Vehikel, um den Klimaschutz zu
       stärken und deutschen Unternehmen neue Absatzmärkte zu erschließen. Anders
       als von einigen erwartet, konnte in Abu Dhabi aber noch nicht fixiert
       werden, wer tatsächlich mitmacht. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin
       sprach von einer „Alibiveranstaltung in der Wüste“.
       
       ## Deutsch-chinesische Absichtserklärung
       
       Altmaier verteidigte das Schweigen. Die Vertreter der anderen Staaten
       verließen ebenfalls wortlos das Treffen. Zuvor hatte China mit Deutschland
       bereits eine Absichtserklärung zu einer stärkeren Kooperation beim Ausbau
       erneuerbarer Energien unterzeichnet.
       
       „Es gab ein vertrauliches Abendessen mit Ländern aus allen wesentlichen
       Regionen der Welt, die beim Ausbau erneuerbarer Energien vorangehen“, so
       Altmaier. Er sei optimistischer denn je, dass es gelingen könne, das Thema
       gemeinsam voranzubringen. Er wies die Befürchtung zurück, dass das Ganze
       nur eine Plauderrunde werde.
       
       15 Jan 2013
       
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