# taz.de -- Aktivisten zur Berliner Schwabendebatte: Spätzle-Angriff auf Käthe Kollwitz
       
       > Im Prenzlauer Berg in Berlin ist ein neuer Ansatz in der Schwabendebatte
       > gefunden worden. Die Zugereisten wehren sich gegen Diffamierung.
       
 (IMG) Bild: Käthe Kollwitz mit neuer Haartracht.
       
       BERLIN taz | Und weiter geht es mit der Schwabendebatte. Weil die sich aber
       mittlerweile fast so trocken kaut wie eine liegengebliebene Schrippe, haben
       Agitatoren in Prenzlauer Berg jetzt schmackhaft mit dem Inbegriff der
       schwäbischen Nudel nachgelegt: Anfang der Woche wurde das Denkmal von Käthe
       Kollwitz auf dem Kollwitzplatz mit Spätzle beschmissen.
       
       In einer passgenau zu dieser Nudelaktion im Netz aufgetauchten Seite
       ([1][freeschwabylon.tumblr.com]) gibt es Fotos davon zu sehen. Käthe
       Kollwitz mit Spätzle auf der Nase und Spätzle im Schoß. Dazu ist ein
       Pamphlet zu lesen, in dem ein autonomer Bezirk in Berlin gefordert wird, in
       dem die Berliner Schwaben endlich so schwäbisch sein dürfen, wie sie es
       wollen.
       
       „Lange genug“, heißt es, „hat die schwäbische Bevölkerung Berlins unter
       Fremdherrschaft und Diskriminierung gelebt. Lange genug musste sie ihre
       Weckle als „Schrippen‘ kaufen … Lange genug hat sie Groll und Missgunst
       ertragen. Ein neuer Morgen dämmert über dem Prenzlauer Berg. Schwabylon
       wird frei sein.“
       
       Selbstredend wird von den unbekannten Spätzleaktivisten auch die Ausweisung
       von Wolfgang Thierse, der mit seinen Anwürfen gegen scheinbar
       integrationsunwillige Schwaben in Prenzlauer Berg Ende letzten Jahres die
       Schwabendebatte in Fahrt gebracht hatte, aus dem neuen Schwabylon rund um
       den Kollwitzplatz gefordert.
       
       Sollte den Schwaben in Berlin nicht endlich der notwendige Respekt gezollt
       werden, versprechen die Spätzle-Agitatoren eine echte
       Schlaraffenland-Perspektive für die Stadt: „Unsere Spätzleschaber werden
       nicht ruhen, bis Schwabylon frei ist. Und sei es, dass der gesamte
       Prenzlberg unter einer Spätzleschicht schwäbischer Wut verschwindet.“
       
       Das sind schöne Aussichten: Um auf den Kollwitzplatz zu kommen, müsste man
       sich dann halt erst durch eine riesige Masse Nudeln fressen.
       
       15 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://freeschwabylon.tumblr.com
       
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 (DIR) Thomas Mauch
 (DIR) Thomas Mauch
       
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