# taz.de -- Christliche Krankenhäuser in Regensburg: Gute Nacht statt Pille danach
       
       > In Regensburg hat das einzige weltliche Krankhaus keine
       > Gynäkologie-Abteilung. Frauen haben es deshalb sehr schwer, an die „Pille
       > danach“ zu kommen.
       
 (IMG) Bild: Dann wäre man nicht auf die Barmherzigen angewiesen: Pillen-Protest zum Papstbesuch
       
       BERLIN taz | In 28 europäischen Staaten können Frauen die „Pille danach“
       rezeptfrei erhalten, in Regensburg nur auf Umwegen. Zumindest dann, wenn
       frau sie nachts oder am Wochenende braucht und in Regensburger
       Krankenhäusern nach einem Rezept verlangt. „Frauen wird es in Regensburg
       schwer gemacht“, sagt Margit Wild, Vorsitzende des Fördervereins pro
       familia Regensburg.
       
       Denn das Universitätsklinikum, einziges weltliches Krankenhaus der
       oberpfälzischen Großstadt an der Donau, hat keine Abteilung für
       Gynäkologie. In dieser Angelegenheit kooperiert das Klinikum mit dem
       St.-Josef-Krankenhaus der Caritas der Frauenklinik St. Hedwig, einem
       Ableger des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Doch diese bieten nur
       Untersuchungen an; die „Pille danach“ geben die Kliniken nicht aus.
       
       „Wir sind ein christliches Krankenhaus, wir machen so etwas nicht“, lautete
       die Antwort, die eine 26-Jährige bekam. Um 2 Uhr morgens an einem Samstag
       suchte sie die Ambulanz des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder auf und
       bat um ein Rezept für die „Pille danach“. Keine Frage, warum die Frau
       nachts gekommen sei oder ob sie anderweitig Hilfe brauche. Kein Anruf bei
       einem Frauenarzt. Man habe sie lediglich darauf hingewiesen, dass sie es in
       der Frauenklinik St. Hedwig auch nicht zu versuchen brauche, denn die
       gehöre zu den Barmherzigen Brüdern.
       
       Sabine Beiser, Geschäftsführerin der Frauenklinik St. Hedwig, bestätigt den
       Vorfall. Eine „Schwachstelle“ nennt sie ihn. Sie aber schicke niemanden weg
       und auch in der Zentrale der Barmherzigen Brüdern sei das nicht die Regel.
       „Jede Frau, die das möchte, wird bei uns untersucht und beraten und bekommt
       psychologische Unterstützung“, sagt Sabine Beiser. Und wenn es um die
       „Pille danach“ gehe, dann verweise sie die Frauen an einen Gynäkologen oder
       an die örtliche Bereitschaftspraxis der Krankenversicherung.
       
       Es gebe immer Leute, die weiterhelfen, so Wild. „Aber man muss findig
       sein.“ Das Evangelische Krankenhaus zum Beispiel gibt die „Pille danach“
       aus – allerdings nur nach einer Untersuchung, in der festgestellt wird, ob
       bereits eine Schwangerschaft vorliegt. Untersuchung und Beratung kosten für
       Frauen über 20 Jahre 50 Euro – ungeschützter Geschlechtsverkehr sei
       schließlich keine Kassenleistung, so Prof. Wolfgang Dr. Schneider. Er
       arbeitet als Bereitschaftsarzt am Evangelischen Krankenhaus
       
       In der Gynäkologie gibt es keine festgelegten Sprechzeiten: Am Wochenende
       beispielsweise muss ein Arzt gerufen werden, wenn eine Patientin auftaucht.
       Das kann bis zu zwei Stunden dauern. Einen Abbruch der Schwangerschaft
       nimmt kein einziges Regensburger Krankenhaus vor.
       
       Update: 
       
       Leider ist uns ein Fehler unterlaufen. Im Text haben wir [1][Informationen
       von „Regensburg digital“] übernommen, aber nicht auf die Quelle
       hingewiesen. Dafür entschuldigen wir uns.
       
       31 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.regensburg-digital.de/katholische-fundis-evangelische-%E2%80%9Epadagogen%E2%80%9C-und-weltliche-feiglinge/31052011/
       
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 (DIR) Julia Maria Amberger
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