# taz.de -- Dutzende Tote im Irak: Selbstmordanschlag auf Polizeiwache
       
       > Es ist der dritte schwere Anschlag binnen weniger Wochen in der Gegend
       > von Kirkuk. Bei dem Selbstmordattentat auf eine Polizeigebäude im Irak
       > starben über 30 Menschen.
       
 (IMG) Bild: Anschlag auf das Polizeihauptquartier in Kirkuk.
       
       KIRKUK rtr | Die Region um die nordirakische Stadt Kirkuk ist zum dritten
       Mal binnen weniger Wochen von einem schweren Anschlag erschüttert worden.
       Bei dem Versuch, das Polizeihauptquartier der Ölstadt zu stürmen, tötete
       dort am Sonntag ein Selbstmordkommando mindestens 33 Menschen.
       
       Zunächst habe einer der Angreifer ein mit Sprengstoff beladenes Auto in den
       Eingang des Gebäudes gerammt, sagte ein Polizeivertreter. Nach der
       Explosion hätten mindestens zwei weitere Männer die Zentrale mit
       Sturmgewehren und Granaten attackiert, seien aber von Wachleuten erschossen
       worden. Die Angreifer hätten Polizeiuniformen und Sprengstoffwesten
       getragen. In Kirkuk verüben vor allem mit al-Qaida verbündete sunnitische
       Rebellen immer wieder Anschläge.
       
       Die Detonation der Autobombe habe ein Loch in die Betonwand der
       Polizeizentrale gerissen, sagte der Beamte. Mehrere Opfer seien unter den
       Trümmern begraben worden. Mindestens 70 Menschen seien verletzt worden.
       Erst im Januar hatte sich in einem nahe gelegenen Ort ein
       Selbstmordattentäter als Trauergast unter die Teilnehmer einer Beerdigung
       gemischt und mindestens 26 Menschen getötet. Wenige Tage zuvor hatte ein
       Selbstmordattentäter einen Lastwagen in die Zentrale einer Partei in Kirkuk
       gesteuert, 25 Menschen starben.
       
       Das von mehreren Volksgruppen bewohnte Kirkuk ist das Zentrum der
       irakischen Öl- und Gasindustrie und Brennpunkt gleich mehrerer Konflikte.
       Sunnitische Aufständische versuchen dort mit ihren Angriffen, den
       schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu schwächen und Spannungen
       zwischen den islamischen Glaubensrichtungen zu schüren. Zudem streitet die
       Regierung in Bagdad mit der autonomen Kurden-Region um Öl- und
       Gebiets-Rechte.
       
       Die Zentralregierung ist der Ansicht, sie allein habe per Verfassung die
       Rechte für den Ölexport. Die Kurden wiederum meinen, die Verfassung erlaube
       ihnen, Verträge zu schließen und unabhängig Öl zu verkaufen. Der Streit
       eskalierte, als die Kurden-Regierung damit begann, Geschäfte mit den großen
       US-Ölmultis Exxon Mobil und Chevron zu machen.
       
       3 Feb 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Irak
 (DIR) Kirkuk
 (DIR) Selbstmordanschlag
 (DIR) Al Qaida
 (DIR) Anschlag
 (DIR) Sicherheitskonferenz
 (DIR) Film
 (DIR) Irak
 (DIR) Irak
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Anschläge in Indien: Mindestens 11 Tote
       
       Bei Anschlägen in der indischen Metropole Hyderabad sind am Donnerstag
       mehrere Sprengsätze explodiert. Lokale Medien berichten von vielen Opfern.
       
 (DIR) Kommentar Sicherheitskonferenz: Mehr Wehrkunde, bitte!
       
       Beim Treffen der Militärexperten in München sollte deutlich werden, worum
       es geht: um Kriege und um die Lehren, die aus ihnen gezogen werden müssen.
       
 (DIR) Jagd auf Osama bin Laden: Nachgefragt wird nicht
       
       Ex-Außenminister Joschka Fischer und der frühere BND-Chef Ernst Uhrlau
       diskutieren in Berlin über Kathryn Bigelows Film „Zero Dark Thirty“.
       
 (DIR) Machtkämpfe im Irak: Zahl der Toten steigt unaufhaltsam
       
       Die Amerikaner sind schon lange abgezogen. Doch der Irak kommt nicht zur
       Ruhe. Wieder gibt es zahlreiche Anschläge auf Schiiten und Kämpfe mit
       Milizen.
       
 (DIR) Menschenrechtsverletzungen im Irak-Krieg: Schadensersatz für Folteropfer
       
       Großbritannien hat bisher schon über 17 Millionen Euro Schadensersatz an
       205 Folteropfer gezahlt. Sie waren im Irak von britischen Soldaten
       misshandelt worden.
       
 (DIR) Barack Obamas Wahlkampfrede: Wenig Attacke, viel Alternative
       
       In seiner Wahlkampfrede verzichtet Barack Obama auf Attacken. Er spricht
       über soziale Gerechtigkeit und nationale Sicherheit, über Umwelt und den
       Afghanistankrieg.