# taz.de -- Präsidentenwahl in Armenien: Unfaire Wahlen
       
       > In Armenien ist Präsident Sarkisjan für eine weitere Amtszeit bestätigt
       > worden. Bei geringer Wahlbeteiligung schlug er alle anderen Mitbewerber
       > aus dem Feld.
       
 (IMG) Bild: Der Wahlsieger Serge Sarkisjan bei der Stimmabgabe.
       
       ERIWAN ap | Der armenische Präsident Serge Sarkisjan ist nach Angaben der
       Wahlkommission wiedergewählt worden. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge
       erreichte der Amtsinhaber fast 59 Prozent der Stimmen, und konnte damit
       eine Stichwahl vermeiden.
       
       Die Wiederwahl des 58-Jährigen war erwartet worden, dennoch beklagten
       internationale Wahlbeobachter einen Mangel an Wettbewerb.
       
       Auf dem zweiten Platz folge Raffi Howanessjan mit 37 Prozent, teilte die
       Wahlkommission am Dienstag in Eriwan mit. Howanessjan, der erste
       Außenminister Armeniens nach der Unabhängigkeit 1991, sagte, die Wahlen
       seien unfair gewesen. Es habe Fälle von Wahlfälschung gegeben und Wähler
       seien gezwungen worden, für Sarkisjan zu stimmen.
       
       Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
       (OSZE) sprachen von Verbesserungen gegenüber früheren Wahlgängen, beklagten
       aber mangelnde „Konkurrenz“. Die Tatsache, dass mehrere einflussreiche
       Politiker sich gegen ein Antreten entschieden hatten, könnte zur „Apathie
       und mangelndem Vertrauen der Wähler geführt haben.“
       
       Insgesamt hatten sich sechs Kandidaten um das Amt beworben. Die Stimmen
       aller Wahllokale seien ausgezählt, das Ergebnis aber noch nicht endgültig
       bestätigt, hieß es am Morgen weiter. Rund 60 Prozent der 2,5 Millionen
       Wahlberechtigten hätten bei der Wahl am Montag ihre Stimme abgegeben. Ein
       endgültiges offizielles Ergebnis wird erst am kommenden Montag
       bekanntgegeben.
       
       Die Wähler halten Sarkisian Armeniens wiedererstarktes Wirtschaftswachstum
       nach Jahren der Stagnation zugute. Die ehemalige Sowjetrepublik kämpft aber
       immer noch mit weit verbreiteter Armut.
       
       19 Feb 2013
       
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