# taz.de -- Fracking in Deutschland: Zoff über Gesetzentwurf
       
       > Die rot-grünen Regierungen in NRW und Rheinland-Pfalz suchen nach einer
       > Linie beim Thema Fracking. Auch in der Koalition gibt es Differenzen.
       
 (IMG) Bild: Nicht sehr beliebt, die Fördermethode für Erdgas.
       
       BERLIN taz | Für eines ist der Gesetzentwurf der Bundesminister Peter
       Altmaier (CDU) und Philipp Rösler (FDP) zum Fracking auf jeden Fall gut:
       für jede Menge Streit. Aus dem eigenen Lager stellte der bayerische
       Umweltminister Marcel Huber (CSU) schon mal klar, dass er wenig von dem
       Vorschlag aus Berlin hält. Die Technologie müsse verboten bleiben, solange
       die Risiken für Mensch und Natur nicht abzuschätzen seien, sagte er der
       Süddeutschen Zeitung. 
       
       Der Entwurf, der noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden
       soll, sieht eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend vor; außerdem sieht
       er vor, die Methode in Trinkwasserschutzgebieten zu verbieten.
       
       Diskussionen gibt es nicht nur zwischen den Bundesministern – Rösler hält
       den Entwurf für geeignet, Fracking zu ermöglichen, Altmaier, es zu
       verhindern –, sondern auch in den Ländern. Die Vereinigung von Ökologie und
       Ökonomie ist nicht nur in schwarz-gelben Koalitionen schwierig.
       
       In Nordrhein-Westfalen ist die rot-grüne Landesregierung noch auf der Suche
       nach einem gemeinsamen Standpunkt. Während der grüne Umweltminister
       Johannes Remmel weiter davor warnt, die Voraussetzungen für das Fracking zu
       schaffen und dem fossilen Energiezeitalter damit zu einer Renaissance zu
       verhelfen, weist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) darauf hin, dass
       Fracking für Nordrhein-Westfalen ein sehr bedeutendes Thema sei. Aus
       Rheinland-Pfalz heißt es knapp, man sei noch in der Abstimmung und könne
       sich noch nicht äußern.
       
       ## Niedersachsen setzt aufl Transparenz
       
       Das niedersächsische Wirtschaftsministerium hält den Gesetzentwurf für
       einen „Schritt in die richtige Richtung“. Weil in dem norddeutschen
       Bundesland mit die größten Potenziale an Schiefergas vermutet werden und
       auch die konventionelle Gasförderung eine große Tradition hat, wird hier
       über die Frackingtechnologie schon länger debattiert. Ein
       Ministeriumssprecher teilte mit, es sei richtig, Fracking nicht gänzlich
       auszuschließen, sondern unter sehr strengen Auflagen zuzulassen.
       
       Derzeit liegt in dem Land ein Antrag auf Förderung von Tight-Gas im
       Landkreis Diepholz vor. Auch dieses sehr tief und in dichten Gesteinslagen
       liegende Gas wird mittels Fracking gewonnen, es handelt sich aber nicht um
       Schiefergas. „Künftig eine verbindliche Umweltverträglichkeitsprüfung zur
       Verfügung zu haben, bietet uns die notwendige Rechtssicherheit“, sagt der
       im Kreis zuständige Kreisrat Wolfram von Lessen. Man stehe der Methode im
       Kreis nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, Transparenz sei aber
       wichtig.
       
       28 Feb 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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